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MT-Video: Laparoskopische Operation einer Leistenhernie beim Mann

Autor: Medical Tribune

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Ein Leistenbruch birgt immer die Gefahr, dass der Darm eingeklemmt wird und abstirbt. Deshalb sollte die Bruchpforte operativ verschlossen werden. Eine minimal-invasive Möglichkeit ist die laparoskopische TAPP-Technik - zu sehen in unserem Op.-Video.

Ein Leistenbruch, medizinisch Leistenhernie oder Hernia inguinalis, kann bei Männern und Frauen aller Altersklassen auftreten, sogar bei Kindern.

Der Leistenkanal verläuft schräg durch die Bauchdecke und führt beim Mann den von der Prostata kommenden Samenstrang mit samt seinen Gefäßen und Nerven in den Hoden. Bei älteren Patienten ist meist eine Bindegewebsschwäche an der Hinterwand dieses Kanals dafür verantwortlich, dass Inhalt aus der Bauchhöhle (Flüssigkeit, Fett, Darm) austreten kann und sich dann in diesem Bruchsack vorwölbt.

Wenn Anteile des Darmes, z.B. durch Husten, Pressen oder schweres Heben, in diese Aussackung rutschen, kann es passieren, dass der Darm eingeklemmt wird. Der betroffene Darmabschnitt schwillt mit der Zeit an, wird von der Blutzufuhr abgeschnitten und kann absterben.

Um diese schwere Komplikation zu vermeiden, sollte die Schwachstelle in der Bauchwand (Bruchpforte) zeitnah verschlossen werden. Es gibt eine ganze Reihe von offenen Operationsverfahren, aber auch laparoskopische, minimal-invasive Techniken, die einen sicheren Verschluss der Bruchpforte ermöglichen.

Bei der laparoskopischen Operation in TAPP-Technik (transabdominale pperitoneale Netzimplantation) wird während einer Bauchspiegelung die Bruchpforte unter dem Bauchfell von innen aufgesucht und mit einem Netz verschlossen. Diese Art zu operieren nennt man auch Schlüssellochchirurgie.

Laparoskopische Operation einer Leistenhernie beim Mann

Durch einen kleinen Schnitt im Bereich des Bauchnabels bringt der Chirurg ein spezielles Rohr (Trokar) mit Kamera (Laparoskop) in die Bauchhöhle ein und füllt sie mit Gas, um eine bessere Übersicht zu gewinnen. Über zwei weitere kleine Schnitte (Inzisionen) im rechten und linken Mittelbauch können Arbeitsinstrumente eingebracht werden. Nach Durchtrennung des Bauchfells, präpariert der Chirurg den Bruchsack vom Samenstrang ab und schiebt ihn zurück in die Bauchhöhle. Anschließend wird ein Kunstoffnetz (Patch) eingeführt und zwischen Bauchfell und Bauchdecke befestigt, das die Bruchpforte großflächig verschließt. Die verwendeten Clips sind resorbierbar, d. h. sie werden mit der Zeit vom Körper aufgelöst und abgebaut. Das Netz selber ist nicht-resorbierbar, um ein Wiederauftreten (Rezidiv) der Leistenhernie zu vermeiden. Das Netz wird nun mit Bauchfell bedeckt, damit keine Verwachsungen mit dem Darm entstehen (Adhäsionen). Nachdem alle Instrumente aus der Bauchhöhle entfernt sind, folgt der schichtweise Wundverschluss.


Dieses Video ist eine Produktion der Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH in Kooperation mit der Überörtlichen chirurgischen Gemeinschaftspraxis Seligenstadt, Fachbereiche Viszeral- und Gefäß-Chirurgie