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COPD: Verglichen mit der dualen hat die Tripletherapie die Nase ein Stückchen weiter vorn

Autor: Dr. Judith Lorenz

Erleidet ein COPD-Patient unter dualer Bronchodilatation weiter Exazerbationen, braucht er womöglich eine Dreifachkombination. Erleidet ein COPD-Patient unter dualer Bronchodilatation weiter Exazerbationen, braucht er womöglich eine Dreifachkombination. © pixabay
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Erleidet ein COPD-Patient unter dualer Bronchodilatation weiter Exazerbationen, braucht er womöglich eine Dreifachkombination. Welche Effekte von solch einer Triple-Therapie zu erwarten sind, wurde in einer klinischen Studie geprüft.

Die Pharmakotherapie der COPD stützt sich auf langwirksame Bronchodilatatoren – Antimuskarinergika und/oder Beta-2-Mimetika. Sie können, sofern erforderlich, mit Kortikosteroiden kombiniert werden. Die Global Initiative for Obstructive Lung Disease (GOLD) empfiehlt zwar die Dreifachkombination für jene Patienten, die trotz einer dualen Therapie weiter unter Exazerbationen leiden, jedoch ist die Evidenz für ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bislang relativ schwach, schreiben Professor Dr. Alberto Papi vom Forschungszentrum Asthma und COPD der Universität Ferrara, Italien, und Kollegen.

0,59 vs. 0,50 Exazerbationen pro Jahr und Patient

Im Rahmen der randomisierten Doppelblindstudie TRIBUTE prüften sie daher den Effekt einer fixen Dreifachkombination (Beclometason, Formoterol, Glycopyrronium) in einer extrafeinen Aerosol-Formulierung zweimal täglich inhaliert im Vergleich zu einer fixen Zweifachkombination (Indacaterol plus Glycopyrronium, eine Inhalation pro Tag).

Teilnehmer waren 1532 Patienten mit einer schweren COPD (FEV1 < 50 %), die trotz medikamentöser Therapie im vorangegangenen Jahr mindestens eine mäßige bis schwere Exazerbation erlitten hatten. Je die Hälfte der Kranken wurde über zwölf Monate mit der Dreifach- bzw. Zweifachtherapie behandelt. Als primären Endpunkt definierte man die Rate moderater bis schwerer Exazerbationen im Studienzeitraum.

Das Ergebnis: Unter der Zweifachtherapie traten pro Jahr und Patient 0,59 solcher Exazerbationen auf, unter der Dreifachtherapie hingegen nur 0,50. Dies entsprach einer signifikanten Abnahme um 15 % (p = 0,043). Bezüglich der Nebenwirkungsrate sowie der Pneumonieinzidenz unterschieden sich die beiden Behandlungsregimes kaum. Die GOLD-Empfehlungen konnten durch TRIBUTE bestätigt werden, schreibt Professor Dr. Alvar Augusti­ von der Universitätsklinik Barcelona in einem begleitenden Kommentar. Vor allem Patienten mit chronischer Bronchitis und erhöhten Eosinophilenzahlen im Blut hätten offenbar gut auf die Dreifach-Fixkombination angesprochen. Bezogen auf die Gesamtgruppe müsse man aber mehrere Jahre mit der Triple-Kombination behandeln, um eine Exazerbation zu verhindern.

Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass das Pneumonierisiko unter der inhalativen Kortikosteroidbehandlung nicht zugenommen habe, so Prof. Augusti weiter. Verallgemeinern oder auf die Therapie einer milden COPD übertragen ließen sich die Studienergebnisse keinesfalls. Hier müssten weitere Untersuchungen klären, wann welchem der beiden geprüften Therapieregimes der Vorzug zu geben sei.

1. Papi A et al. Lancet 2018; online first 2. Augusti A. A.a.O.