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Ohne Widerspruch Organspender: Vorbild Niederlande

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Es sei Zeit für eine ehrliche Debatte über die Organspende und die Einführung der erweiterten Widerspruchslösung. Es sei Zeit für eine ehrliche Debatte über die Organspende und die Einführung der erweiterten Widerspruchslösung. © Fotolia/fovito
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Den Beschluss des niederländischen Parlaments, künftig die Widerspruchslösung in der Organspende einzuführen, hält der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Theodor Windhorst, für einen „richtigen Weg“, dem Deutschland folgen sollte.

Die hiesige Zustimmungslösung reicht nicht, um das Leid auf der Warteliste zu lindern, findet Dr. Windhorst. „Jeden Tag sterben drei Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. Und wir sehen dabei zu.“ Es sei Zeit für eine ehrliche Debatte über die Organspende und die Einführung der erweiterten Widerspruchslösung. Diese sehe in den meis­ten europäischen Ländern vor, dass grundsätzlich als Organspender gilt, wer einer Spende zuvor nicht ausdrücklich widersprochen hat, Angehörige haben dabei ein Vetorecht.

In den Niederlanden sollen künftig alle volljährigen Bürger per Brief gefragt werden, ob sie nach dem Tod ihre Organe spenden wollen. Antworten sie nicht, werden sie automatisch als Spender registriert.

„Wir müssen deutlich machen, dass die Transplantationsmedizin weit fortgeschritten ist“, wirbt Dr. Windhorst. „Wir könnten gute Ergebnisse erzielen, wenn wir ausreichend Organe hätten.“

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