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Süß klingeln die Kassen: Ärzte sind die Topverdiener
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Dass ein Arzt als Krankenkassenangestellter nicht schlecht bezahlt wird, beweisen die Vorstandsvorsitzenden der beiden größten gesetzlichen Versicherer, Dr. Jens Baas (TK) und Professor Dr. Christoph Straub (Barmer), Jahr für Jahr aufs Neue. Die beiden Spitzenverdiener in der GKV konnten sich 2017 über ein 3 % höheres Entgelt freuen.
Jahresgehälter der Kassenbosse (Auswahl) | |||
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2017 | 2016 | Veränderung | |
Techniker Krankenkasse | 323 997 | 314 560 | + 3 % |
Barmer | 288 847 | 280 434 | + 3 % |
AOK Bayern | 272 154 | 255 599 | + 6,5 % |
DAK-Gesundheit | 270 000 | 264 829 | + 2 % |
AOK Baden-Württemberg | 260 000 | 255 500 | + 1,8 % |
mhplus BKK | 258 254 | 237 374 | + 8,8 % |
AOK Niedersachsen | 235 388 | 230 426 | + 2,3 % |
AOK Plus | 235 042 | 226 300 | + 3,9 % |
AOK Nordost | 231 743 | 229 923 | + 0,8 % |
AOK Nordwest | 226 366 | 213 966 | + 5,8 % |
Salus BKK | 216 459 | 205 657 | + 5,2 % |
VIACTIV BKK | 214 308 | 227 608 | – 5,8 % |
Grundgehalt plus ggf. variable Vergütung des Vorstandsvorsitzenden in Euro, Quelle: www.bundesanzeiger.de |
Das ergibt sich aus den Angaben, die die Krankenkassen gemäß gesetzlicher Vorgabe jeweils zum 1. März eines Jahres im Bundesanzeiger veröffentlichen müssen. Allerdings: Astreine Gehaltsvergleiche sind nicht einfach. Da müssten die Nebenleistungen eingerechnet werden. Auch verschleiern Angaben zur variablen Vergütung wie „abhängig von Zielerreichung bis 13,6 % der Grundvergütung“ (KKH 2017) die echten Summen. Zudem sind in einigen Kassen Alleinvorstände tätig, während sich anderswo drei Vorstandsmitglieder die Arbeit teilen. Für die Mitglieder bzw. Versicherten wäre vor allem interessant, was sie der Kassenboss pro Kopf kostet.
In unserer Tabelle von Topverdienern in der GKV (Verbandschefs haben wir mal weggelassen; nur so viel: Dr. Doris Pfeiffer vom GKV-Spitzenverband liegt bei 252 000 Euro) fällt eines auf: Ein Vorstandschef einer kleinen Kasse wie der Ludwigsburger Betriebskrankenkasse mhplus mit rund 550 000 Versicherten (2016) muss beim Gehalt nicht schlechter dastehen wie der Chef des Marktführers im Land, der AOK Baden-Württemberg mit 4,3 Millionen Versicherten.
Der gesetzliche Auftrag ist effizient zu erfüllen
Manchmal allerdings muss eine Kasse, d.h. ihr Verwaltungsrat, von der Aufsicht gebremst werden. So befand das Bundesversicherungsamt geplante Bezüge von insgesamt 217 000 Euro für den Vorstand der Schwenninger BKK (knapp 330 000 Versicherte) für zu üppig. Es verweigerte die Zustimmung und wurde vom Landessozialgericht Stuttgart bestätigt. Schließlich sei der Erfolg der Krankenkassen nicht am Gewinn zu messen, sondern daran, ob die gesetzlichen Aufgaben ordnungsgemäß unter sparsamer Verwendung der Beitragsgelder erfüllt werden, so die Richter. (Für 2017 weist die Schwenninger Kasse übrigens rund 177 000 Euro als Grund- und variable Vergütung für ihren Chef aus.) By the way: Kassenbosse dürfen i.d.R. ihren Dienstwagen für private Zwecke nutzen. Die Metzinger BKK sagt dagegen „Nein“ zum Dienstwagen und „Ja“ zum E-Bike.
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