Angsterkrankungen

Angsterkrankungen gehören nach den Depressionen zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Auch in der allgemeinärztlichen Praxis nimmt die Zahl der betroffenen Patient*innen zu. Ängste haben viele Ursachen und insbesondere die neurobiologischen Modelle haben viel zum Verständnis der Entstehung von Ängsten beigetragen. Der genetische Anteil ist bei den einzelnen Angsterkrankungen unterschiedlich hoch. Bei der Panikstörung ist er mit bis zu 48% am höchsten.

Nach der Diagnose und dem Ausschluss von Lungen-, Herz-Kreislauf-, und neurologischen Erkrankungen sowie endokrinen Störungen können in der hausärztlichen Praxis einfache Empfehlungen zur Selbstbeobachtung und Konsequenzkontrolle zur initialen Behandlung der Angsterkrankungen umgesetzt werden. Auch niederschwellige Therapieoptionen, wie Atemübungen, autogenes Training, Yoga und Sport sind möglich. Im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung sind differentialdiagnostische Maßnahmen, verbale Interventionen und die Nutzung von Arzt-Patienten-Interaktionen auch durch den Hausarzt abrechnungsfähig. Das medikamentöse Behandlungsspektrum umfasst unter anderem Benzodiazepine für den akuten Einsatz, SSRI, SNRI, Trizyklika sowie spezielles Lavendelöl als einzige evidenzbasierte pflanzliche Option.

Prof. Markus Weih ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und arbeitet im MVZ Medic-Center Nürnberg. In dieser Fortbildung stellt er nicht nur die möglichen Ursachen und Arten der Angststörungen vor und beschreibt wesentliche diagnostische Aspekte anhand von Fallbeispielen, sondern geht auch auf die differenzierte Therapie von Angststörungen einschließlich naturheilkundlicher Optionen ein.