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Krebs durch Nachtarbeit?

Autor: MT

Ein Expertengremium bestätigt die Assoziation zwischen Nachtarbeit und Krebserkrankungen. Ein Expertengremium bestätigt die Assoziation zwischen Nachtarbeit und Krebserkrankungen. © zinkevych – stock.adobe.com
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Schon länger wird vermutet, dass Nachtschichtarbeit Krebs auslösen könnte. Dies wird auch von einem Expertengremium bestätigt.

Etwa 20 % der Beschäftigten arbeiten in Schichtarbeit während der Nacht. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Arbeiten veröffentlicht, in denen ein wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen den ungewöhnlichen Arbeitszeiten und einer Krebsentstehung deutlich wird.

Diese Studien nahm die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) zum Anlass, ihre Einschätzung zu dieser Thematik zu aktualisieren. Bereits im Jahr 2007 hatte sie die Nachtschichtarbeit als „wahrscheinlich für Menschen krebserregend“ eingestuft. Diese Einschätzung wurde nun in der Folgeevaluation bestätigt. Das heißt: Schichtarbeit, bei der der Tag-Nacht-Rhythmus gestört wird, fällt damit in die Gruppe 2A. Zu dieser zählen etwa auch Glyphosat und rotes Fleisch.

„Es gibt eine relativ deutliche Assoziation zwischen Nachtarbeit und malignen Tumoren der Brust, der Prostata und des Darms. Allerdings lassen sich, bedingt durch die Studiendesigns, andere Erklärungen nicht vollkommen ausschließen – darum mussten wir uns den Entscheidungskriterien der IARC gemäß für die Gruppe 2A entscheiden“, erläuterte Professor Dr. Hajo Zeeb, Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS). Die komplette Einschätzung des Gremiums wurde nun im Lancet Oncology veröffentlicht.

Quelle: IARC Monographs Vol 124 group. Lancet Oncol 2019; 20: 1058-1059; DOI: doi.org/10.1016/S1470-2045(19)30455-3