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Anti-Baby-Pille kann das Verhalten beeinflussen

Autor: Sabine Mattes

Teilnehmerinnen, die die Anti-Baby-Pille nicht einnahmen, waren eher bereit zu teilen und zeigten ein höheres Level an Empathie. Teilnehmerinnen, die die Anti-Baby-Pille nicht einnahmen, waren eher bereit zu teilen und zeigten ein höheres Level an Empathie. © iStock/Rattankun Thongbun
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Dass Hormone sich auf Stimmung und Verhalten auswirken, ist ein alter Hut. Inwieweit orale Kontrazeptiva das Sozialverhalten beeinflussen, wurde nun untersucht.

Die Anti-Baby-Pille ist ein viel diskutiertes Verhütungsmittel. Neu sind Erkenntnisse einer Studie der Universitäten Trier und Konstanz hinsichtlich der Auswirkungen des Hormonpräparates auf das soziale Verhalten. Die Wissenschaftler haben 83 Frauen untersucht, die jeweils etwa zur Hälfte mit der Anti-Baby-Pille oder mit nicht-hormonellen Methoden verhüteten. In verschiedenen Experimenten wurden soziale Entscheidungsfindung, Sozialverhalten und Empathie bewertet.

Teilnehmerinnen, die kein orales Kontrazeptivum einnahmen, verhielten sich in den Tests prosozialer. Sie waren eher bereit zu teilen und zeigten ein höheres Level an Empathie. Die Forscher vermuten einen Zusammenhang mit Veränderungen im Hormonspiegel – insbesondere mit dem Level an Progesteron, das bei den oral verhütenden Frauen niedriger war.

Zyklusphasen könnten auch eine Rolle spielen

Obwohl man versucht habe, andere Einflussfaktoren auszuschließen, könne man die Unterschiede nicht mit Sicherheit allein auf die Pille zurückführen, heißt es in der begleitenden Pressemitteilung. Im weiblichen Zyklus würden auch Hormone gebildet, die in der Pille enthalten sind. Eine nachfolgende Studie soll aus diesem Grund mehr Aufschluss über das Sozialverhalten in Abhängigkeit von den Zyklusphasen geben.

Quellen:
1. Strojny J et al. Psychoneuroendocrinology 2021; 131; DOI: 10.1016/j.psyneuen.2021.105250
2. Pressemitteilung Universität Trier