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Antikörper verzögert Typ-1-Diabetes

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Unter Teplizumab verzögert sich die Manifestation des Diabetes deutlich. Unter Teplizumab verzögert sich die Manifestation des Diabetes deutlich. © iStock/aydinmutlu
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Patienten mit hohem Risiko für Typ-1-Diabetes scheinen von ­Teplizumab zu profitieren.

Einer der Behandlungsansätze beim Typ-1-Diabetes zielt auf die Prävention in den frühen Phasen der Erkrankung. Geeignet scheint hierfür u.a. der monoklonale Antikörper Teplizumab. Der Wirkstoff moduliert die CD8-Lymphozyten, die als wichtige Effektorzellen bei der Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen gelten.

Angehörige Erkrankter 14 Tage lang behandelt

In einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Phase-II-Studie zeigte sich, dass sich bei asymptomatischen Personen mit der täglichen Gabe von Teplizumab über 14 Tage hinweg das Fortschreiten der Erkrankung zum klinisch manifesten Diabetes verzögern ließ. Sämtliche 76 Studienteilnehmer waren Angehörige von Typ-1-Diabetikern und galten als hochgradig gefährdet, die Stoffwechselerkrankung zu entwickeln. Bei allen waren dia­betesrelevante Autoantikörper nachgewiesen und im Rahmen von Glukosetoleranztests Dysglykämien festgestellt worden. Die meisten waren Kinder und Jugendliche.

Am Ende der Untersuchung zeigten 72 % der Personen aus der Placebo-Gruppe die Stoffwechsel­erkrankung, aber nur 43 % aus der Teplizumab-Gruppe. Dabei entwickelte sich die Autoimmunkrankheit in der Kontrollgruppe über 24 Monate hinweg, während in der Verumgruppe im Schnitt 48 Monate bis zum symptomatischen Diabetes vergingen.

Prinzipiell scheint die Immuntherapie damit geeignet, bei Hochrisikopersonen die klinische Manifestation des Typ-1-Diabetes hinauszuzögern, schreiben Autoren und Kommentatoren. Nun müsse man aber noch klären, welche Personen besonders von dem Wirkstoff profitieren, und bei welchen Patienten diese Behandlung nicht funktioniert. Auch sei bislang nicht klar, mit welchen langfristigen unerwünschten Effekten bei solchen Therapien zu rechnen sei.

1. Herold KC et al. N Engl J Med 2019; online first
2. Rosen CJ, Ingelfinger JR. A.a.O.