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Beta-2-Agonisten Asthmaspray taugt nicht als Dopingmittel

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Bisher gelten einige Asthmasprays im Leistungssport als potenziell leistungssteigernde und somit verbotene Substanzen. Das könnte sich wohl bald ändern. Bisher gelten einige Asthmasprays im Leistungssport als potenziell leistungssteigernde und somit verbotene Substanzen. Das könnte sich wohl bald ändern. © Lumistudio – stock.adobe.com
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Viele Arzneimittel, die therapeutisch bei Astma bronchiale eingesetzt werden, stehen auf der Dopingliste der unerlaubten Substanzen. Ist das Verbot noch gerechtfertigt?

Asthma ist bei Spitzen­athleten die häufigste chronische Erkrankung, und insbesondere Ausdauersportler haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Risiko für die Atemwegserkrankung.

Viele der Beta-2-Agonisten, die einem ­Asthmatiker üblicherweise verordnet werden, stehen indes als potenziell leistungssteigernde Substanzen auf der Liste verbotener Stoffe der ­World Anti-­Doping ­Agency (WADA). Möglicherweise zu Unrecht, meint eine Gruppe um Dr. ­Amund ­Riiser von der ­Western ­Norway ­University of ­Applied ­Sciences. Denn bei Sportlern ohne ­Asthma ­bronchiale bewirken die vermeintlichen Dopingmittel mit Blick auf die aerobe Leistungsfähigkeit rein gar nichts.

Die Wissenschaftler hatten für eine Metaanalyse 47 Studien ausgewertet, die die Effekte verschiedener Beta-2-Agonisten im Vergleich zu Placebo untersucht hatten. Insgesamt flossen die Daten von fast 700 Sportsmännern und -frauen mit gesunden Atemwegen in die Analyse ein. Wie sich zeigte, schnitten die Athleten nach den Medikamenten mit Blick auf die aerobe Performance oder die maximale Sauerstoffaufnahme aber nicht besser ab als mit dem Scheinpräparat.

Das Ergebnis war unabhängig von der Substanz, der Art der Aufnahme (inhalativ oder peroral) oder der Kombination mit anderen Präparaten. Auch Behandlungsdauer und Zeitpunkt der Einnahme oder die Dosis hatten keine Bedeutung, ebenso wenig, ob es sich um Spitzensportler oder Amateure handelte. Künftige Antidopinglisten müssten diese Ergebnisse berücksichtigen, meinen die Autoren.

Quelle: Riiser A et al. Br J Sports Med 2021; 55: 975-983; DOI: 10.1136/bjsports-2019-100984