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Birnen, Brokkoli, Wein – Alzheimer mit Antioxidanzien vorbeugen

Autor: Dr. Sascha Bock

Bestimmte Flavonole scheinen eine präventive Wirkung für die neurodegenerative Erkrankung zu haben. Bestimmte Flavonole scheinen eine präventive Wirkung für die neurodegenerative Erkrankung zu haben. © Brad Pict, felinda, Igor Normann – stock.adobe.com
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Diverses Gemüse, Obst und sogar Tee enthalten antioxidative Flavonole. Die Pflanzenfarbstoffe könnten einen Beitrag in der Alzheimerprävention leisten. Allerdings bringen nicht alle Flavonale etwas.

Wer im Alter regelmäßig flavonolhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, kann sein Alzheimerrisiko offenbar merklich senken. Das geht aus einer Studie hervor, die 921 Senioren des laufenden Rush-Memory-and-Aging-Projektes einschloss. Initial wies niemand der im Mittel 81-Jährigen eine Demenz auf. Einmal im Jahr machten die Teilnehmer in einem Fragebogen unter anderem Angaben zu ihren Essgewohnheiten und wurden auf die neurodegenerative Erkrankung hin untersucht.

Im durchschnittlich sechsjährigen Follow-up entwickelten 220 Patienten eine Alzheimerdemenz. Bei einer flavonolreichen Kost ­(ca. 15,3 mg/d) ergab sich eine um 48 % geringere Erkrankungswahrscheinlichkeit als bei einem Speiseplan mit wenig Antioxidanzien (ca. 5,3 mg/d) – das Ganze adjustiert für Faktoren wie Alter, Komorbiditäten und kognitives Training.

Die Forscher ermittelten die Risiko­reduktion auch für einzelne Flavonole. Während das in Grünkohl, Tomaten und Äpfeln enthaltene Quercetin nichts zur Alzheimerprävention beitrug, waren die folgenden drei Inhaltstoffe mit weniger Demenzfällen assoziiert:

  • Isorhamnetin (z.B. in Birnen, Olivenöl, Wein, Tomatensoße)
  • Kaempferol (Grünkohl, Bohnen, Tee, Brokkoli, Spinat)
  • Myricetin (Tee, Wein, Grünkohl, Orangen, Tomaten)

Quelle: Holland TM et al. Neurology 2020; DOI: 10.1212/WNL.0000000000008981