Anzeige

Bowling klemmt Finger-Nerv ab

Autor: Md

Anzeige

Passionierte Bowlingspieler müssen mit chronischen Schäden ihrer Fingernerven rechnen. Daumen und der Greiffinger drohen Kompressionssyndrome.

Übt jemand seinen Bowling-Sport intensiv aus, können die eingeführten Finger durch die Kanten der Grifflöcher chronisch gereizt werden, was zur Bindegewebsvermehrung führt. Äste des N. medianus werden in diesem Bereich narbig einengt, das Epineurium verdickt sich und es bilden sich mitunter sogar Neurome aus. Betroffen sind vor allem die palmare Ulnarseite des Daumens und die palmare Radialseite von Mittel- und Ringfinger.

Sichtbare Zeichen des Bowling-Daumens bzw. der Bowling-Finger sind lokale Weichteil- und Gelenkschwellungen. Die Sportler klagen über Druck- und Bewegungsschmerz und zum Teil "elektrisierende Überempfindlichkeit", erklären die Chirurgen Professor Dr. Horst Rieger vom Clemenshospital Münster und Professor Dr. Jörg Grünert vom Kantonsspital St. Gallen in ihrem Buch "Handverletzungen beim Sport".

Erst Eis, dann Messer

Therapeutisch kommen in der Regel konservative Maßnahmen in Betracht: Sportpause, Antiphlogistika und lokale Eisbehandlung (Cave: Erfrierungen!). Außerdem sollte der Sportler seine Daumenhaltung beim Bowlen ändern und eventuell die Eingriffslöcher der Kugel polstern. Sind die Beschwerden bereits chronisch und sehr heftig, kann die operative Dekompression der Nerven mit eventueller Nervenverlagerung empfohlen werden.