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Corona: Return-to-Play-Untersuchung ermöglicht sicheren Wiedereinstieg von Sportprofis

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Return-to-Play-Untersuchung in den Profiligen der USA helfen, Herzerkrankungen bei Sportlern infolge einer COVID-19-Erkrankung zu erkennen. Return-to-Play-Untersuchung in den Profiligen der USA helfen, Herzerkrankungen bei Sportlern infolge einer COVID-19-Erkrankung zu erkennen. © iStock/Floaria Bicher
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Eine kardiologische Voruntersuchung kann Profisportlern nach COVID-19 die Rückkehr in den Liga-Betrieb sicherer gestalten. In den USA gab es nach bestandener Ready-to-Play-Untersuchung keine kardiologisch relevanten Zwischenfälle.

Die US-amerikanischen Sport-Profiligen haben bereits während des vergangenen Jahres ihren Trainings- und Spielbetrieb wieder vollständig aufgenommen. Um eine potenzielle inflammatorische Herzerkrankung frühzeitig zu erkennen, mussten Sportler etwa 19 Tage nach einem positiven COVID-19-Testergebnis eine kardiologische Return-to-Play-Untersuchung durchlaufen, bevor sie wieder trainieren durften. Bei den meisten Athleten fiel sie unauffällig aus.

Nur 3,8 % der Athleten fielen durch

Die kardiologische Untersuchung bestand entsprechend der Empfehlung des American College of Cardiology (ACC) aus einem Troponin-Test sowie einer elektrokardiographischen und echokardiographischen Untersuchung. Zwischen Mai und Oktober 2020 nahmen insgesamt 789 Sportler (davon 777 Männer) aus den professionellen Ligen für Fußball, Baseball, Eishockey, American Football und Basketball mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren teil. In drei Vierteln der Fälle wurde die Erkrankung per PCR-Test verifiziert, ein Antikörpertest hatte bei dem verbleibenden Viertel zur Diagnose geführt. Insgesamt waren 58 % der Profis symptomatisch an COVID-19 erkrankt gewesen, 42 % hatten keine oder nur minimale Symptome gezeigt. 

Sechs Sportler (0,8 %) wiesen bei der Return-to-Play-Untersuchung einen Troponin-Spiegel oberhalb der 99. Perzentile des Referenzbereichs auf, bei zehn Sportlern (1,3 %) fanden sich Auffälligkeiten im EKG und bei 20 Sportlern (2,5 %) im Herzecho. In der Folge wurden 30 Athleten für weitere Tests einbestellt, wobei 27 von ihnen ein kardiales MRT erhielten. 

Die zusätzlichen Untersuchungen ergaben in fünf Fällen (0,6 % der gesamten Kohorte) die Diagnose inflammatorische Herzerkrankung. Drei Athleten litten an einer CMR-bestätigten Myo- und zwei an einer Perikarditis (0,4 bzw. 0,3 % der Gesamtkohorte) – sie wurden vom Training ausgeschlossen. Bei den verbleibenden 25 auffälligen Sportlern ließen sich keine Hinweise auf eine Herzerkrankung finden, sodass diese ihr Training starten durften. 

Keine relevanten Ereignisse nach bestandenem Test

Bis Dezember 2020 wurden nach Einführung dieses Screenings keine klinischen kardialen Ereignisse in den Profiligen beobachtet. Die institutionalisierte Return-to-Play-Untersuchung scheint Athleten eine sichere Rückkehr in den professionellen Sport zu ermöglichen, so das Fazit der an der Studie beteiligten Wissenschaftler – zumindest in den untersuchten Profibereichen.

Quelle: Martinez MW et al. JAMA Cardiol 2021; DOI: 10.1001/jamacardio.2021.0565