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Neuropathien bei Rheuma Es kribbelt und brennt

Autor: Stephanie Käufl

Insgesamt fanden sie bei 94 % der Teilnehmer eine nervale Störung, am häufigsten eine Large-Fiber-Neuropathie. Insgesamt fanden sie bei 94 % der Teilnehmer eine nervale Störung, am häufigsten eine Large-Fiber-Neuropathie. © iStock/Pornpak Khunatorn
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Die Prävalenz von Neuropathien ist bei Patienten mit rheumatisch-muskuloskelettalen Erkrankungen überraschend hoch. Am häufigsten liegt eine Large Fiber Neuropathie vor, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.

Bei rheumatisch-muskuloskelettalen Erkrankungen (RMD) kann auch das periphere Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Folgen sind Brennen, Schmerzen und Kribbelgefühle, aber auch Lähmungen. Wie häufig solche Neuropathien bei RMD tatsächlich sind und welche Muster sie zeigen, hat das Team um Dr. Rebecca Hasseli von der Rheumatologie an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim an 31 Patienten mit rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritis oder systemischer Sklerose untersucht. Die Mehrzahl (90 %) war weiblich, die mittlere Krankheitsdauer betrug zehn Jahre. Die Symptome wurden über Fragebogen, neurologische und körperliche Untersuchungen, elektrophysiologische Tests und Hautbiopsien erfasst.

Large-Fiber-Neuropathie führt die Liste an

Die Zahl der von einer Neuropathie Betroffenen lag überraschend hoch, schreiben die Autoren in ihrem Poster. Insgesamt fanden sie bei 94 % der Teilnehmer eine nervale Störung, am häufigsten eine Large-Fiber-Neuropathie. 15 Patienten wiesen klinische Zeichen auf: neun sensorische, fünf sensomotorische und ein Patient motorische. Elektrophysiologisch und neuropathologisch ließen sich bei 14 Betroffenen eine axonale Neuropathie, bei zwei eine demyelinisierende und bei vier Patienten eine gemischte Neuropathie erkennen.

Quelle: Deutscher Rheumatologie Kongress 2021