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Emphysemdiagnostik Geht auch ohne CT

Autor: Dr. Judith Lorenz

Ob eine COPD emphysemdominiert ist oder nicht, kann auf unterschiedlichem Wege herausgefunden werden. Ob eine COPD emphysemdominiert ist oder nicht, kann auf unterschiedlichem Wege herausgefunden werden. © iStock/TefiM
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Emphysemdominiert oder eher obstruktiv? – Um den Phänotyp einer COPD zu klären, braucht’s nicht immer die CT. Kundiges Fragen und die Spirometrie reichen mitunter schon.

Wie erkennt man auch ohne teure und aufwendige CT-Untersuchung, ob beim COPD-Patienten ein Emphysem vorliegt? Erste wertvolle Hinweise bekommt man, indem man einfach die richtigen Fragen stellt, meint das Team um Dr. ­Christina ­Kellerer von der Technischen Universität München.

Die Wissenschaftler hatten die Daten von 436 ausgewählten Patienten mit COPD ausgewertet, die im Rahmen der COSYCONET-Studie prospektiv mittels CT untersucht worden waren. Zusätzlich waren die Symptome mithilfe einer ganzen Reihe verschiedener Fragebogen erfasst worden. Alle Teilnehmer hatten sich zudem einer Spirometrie und der Bestimmung ihrer Diffusionskapazität unterzogen.

Bei 251 Patienten ergab die Computertomographie eine emphysemdominierte COPD, bei 185 eine primär obstruktive Erkrankung infolge chronischer Bronchitis. Folgende Parameter erwiesen sich als besonders relevant, um die Wahrscheinlichkeit für ein Emphysem abschätzen zu können: Der subjektive Schweregrad der Thoraxproblematik, Husten und Kurzatmigkeit, die Schlafqualität sowie die Gehgeschwindigkeit. Von besonderer Bedeutung war zudem das Verhältnis von Einsekundenkapazität zur forcierten Vitalkapazität (FEV1/FVC).

Fragebogen und Spirometer liefern wichtige Hinweise

Bei COPD-Patienten lässt sich anhand einer Reihe recht einfach zu erhebender klinischer Parameter und spirometrischer Befunde auf das Vorliegen oder die Abwesenheit eines Lungenemphysems schließen, schreiben Dr. ­Kellerer und Kollegen. Falls erforderlich, könne daraufhin die gezielte CT-Diagnostik eingeleitet werden.

Quelle: Kellerer C et al. Respir Res 2021; 22: 242; DOI: 10.1186/s12931-021-01837-2