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Hautkommensal Roseomonas mucosa hilft Neurodermitis-Patienten

Autor: Dr. Susanne Gallus

Nicht nur im Darm sind Mikroorganismen relevant, sondern auch auf der Haut. Nicht nur im Darm sind Mikroorganismen relevant, sondern auch auf der Haut. © iStock/Helin Loik-Tomson
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Warum nur die Eigenschaften von Darmbakterien nutzen? Was Mikroorganismen auch gutes auf der Haut leisten können zeigt Roseomonas mucosa.

Mikroorganismen sind nicht nur im Darm relevant. Das Haut-Mikrobiom kann z.B. die Krankheitsaktivität bei atopischer Dermatitis beeinflussen. Das lässt sich womöglich therapeutisch nutzen, besagt eine US-amerikanische Studie.

Bei 15 Kindern zwischen drei und sieben Jahren mit atopischer Dermatitis verbesserten sich durch die topische Applikation des kommensalen Hautbakteriums Roseomonas mucosa sowohl die Krankheitsaktivität als auch die Barrierefunktion des Haut­epithels. Gleichzeitig nahm die Besiedelung mit Staph. aureus ab. Die Verschreibung lokaler Steroide war bei den Patienten seltener notwendig. Die positiven Hautresultate und auch die Kolonisation mit R. mucosa hielten bis zu acht Monate nach Therapieende an.

Vergleich mit „echter“ Placebogruppe steht aus

Vermutet wird, dass von den Bakterien produzierte Sphingolipide, der cholinerge Signalweg und die Flaggelin-Expression zum Therapieerfolg beigetragen haben. Im Vergleich zu Placebogruppen früherer Neurodermitis-Studien fielen die positiven Effekte der Bakteriumtherapie stärker aus, berichten die Studienautoren. Wie deutlich dieser Unterschied ausfalle, müsse nun in placebokontrollierten klinischen Studien getestet werden.

Quelle: Myles IA et al. Sci Transl Med 2020; 12: eaaz8631; DOI: 10.1126/scitranslmed.aaz8631