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Henna-Tattoos schnell entfernen mit Polyethylenglykol

Autor: Dr. Susanne Gallus

So schön die Bemalungen auch aussehen, die Haut ist nicht immer so erfreut darüber. So schön die Bemalungen auch aussehen, die Haut ist nicht immer so erfreut darüber. © iStock/vinaykumardudam
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Schwarze Henna-Tattoos sind bei Kindern und Jugendlichen beliebt, können aber zu schweren allergischen Hautreaktionen führen. Glücklicherweise bekommt man die Farbe mit einem einfachen Mittel gut von der Haut.

Unter Kindern und Jugendlichen erfreuen sich schwarze Henna-Tattoos weiterhin einer gewissen Beliebtheit – auch wenn Ärzte schon beim Erwähnen der schwarzen Bemalungen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Der Henna-Farbstoff an sich gilt nur als schwach sensibilisierend. Das eigentliche Problem ist der schwarze Farbstoff Para-Phenylendiamin (PDD), berichtete Privatdozentin Dr. Undine­ Lippert von der Universitätsmedizin Göttingen.

Dieser wird allerdings nicht nur für Henna-Tattoos verwendet, sondern findet sich in einer ganzen Reihe von Produkten, z.B. Haarfärbemitteln, Drucker- und Textilfarben oder Gummis. Eine Sensibilisierung im Kindesalter kann folglich das spätere Berufsleben nachhaltig beeinflussen, warnte die Dermatologin.

Wenn Kinder mit einer Reaktion auf die Tattoos in die Praxis kommen, sollte man den Auslöser am besten schnell entfernen. Das kann auch für Geschwisterkinder gelten, bei denen die Reaktion (noch) geringer ausfällt. Denn „ein Henna-Tattoo kommt selten allein“.

Kinder mit erosiver Dermatitis oder Blasenbildung

Gemeinsam mit ihrem Team entwickelte Dr. Lippert eine einfache Strategie: Analog zum Entfernen von Para-Phenylendiamin verwendeten sie Polyethylenglykol (PEG), um die Bemalung bei vier Kindern und deren Tante wieder loszuwerden. Bei einem der Kinder hatte das Tattoo bereits für eine schwere Hautreaktion mit Blasenbildung gesorgt, bei einem weiteren für eine leichte erosive Dermatitis. Die Haut wurde mit einem in PEG 400 getränkten Tupfer mehrfach vorsichtig abgetupft, anschließend das PEG mit Wasser (für mind. 10 min) abgespült. Diesen Zyklus wiederholten die Göttinger teilweise sechs Mal, bis das Motiv kaum noch sichtbar war. Man sollte aber unbedingt auf den Selbstschutz achten und Handschuhe aus Nitrilkautschuk tragen, betonte die Referentin.

Quellen:
1. Ferrari et al Pediatr Dermatol 2020; 37: 1063-1067; DOI: 10.1111/pde.14349
829. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Dermatologie e.V. in der DDG*

* Deutsche Dermatologische Gesellschaft