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Sekundäres ZNS-Lymphom Hoch dosierte Chemotherapie bestätigt

Autor: Friederike Klein

Die Hochdosistherapie bietet eine gute Überlebenschance. (Agenturfoto) Die Hochdosistherapie bietet eine gute Überlebenschance. (Agenturfoto) © iStock/FatCamera
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Patienten mit sekundären ZNS-Lymphom haben bessere Prognosechancen, wenn sie eine hochdosierte Chemotherapie bekommen. Dafür sprechen die Daten des Registers für sekundäre ZNS-Lymphome. Wer zum Diagnosezeitpunkt zudem eine ZNS-Beteiligung hatte, hat ein besseres Outcome als Patienten, die erst im Rezidiv diese entwickeln.

Patienten mit einem sekundären ZNS-Lymphom, die eine Hochdosistherapie durchstehen, haben eine echte Heilungschance, erklärte Dr. Stefan Habringer von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Eine Interimsanalyse des Registers für sekundäre ZNS-Lymphome (SZNSL-R) ergab, dass fast jeder zweite Patient nach Hochdosistherapie dauerhaft überlebte, während Patienten ohne Hochdosistherapie wenig Chancen auf ein Langzeitüberleben hatten. Die Analyse umfasste 181 der insgesamt 275 im Register dokumentierten Patienten.

Der Anteil der Menschen mit aggressivem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (B-NHL) ist mit 77 % im Register insgesamt am größten, gefolgt von 16 % mit indolentem B-NHL, 4 % mit Mantelzelllymphom und 2 % mit aggressiven T-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom.

Schlechtere Prognose bei ZNS-Beteiligung im Rezidiv

Das mediane Alter der Patienten liegt bei 63 Jahren, die Spanne reicht von 23–86 Jahren. 17 % der Erkrankten hatten bereits zum Zeitpunkt der Lymphom-Erstdiagnose synchron eine ZNS-Beteiligung, 83 % erst metachron im Rezidiv. Das mediane Gesamtüberleben der 181 bislang ausgewerteten Patienten beträgt 14,5 Monate, sagte Dr. ­Habringer. Menschen mit synchroner ZNS-Beteiligung lebten länger als Patienten mit metachronem, sekundärem ZNS-Lymphom. Die detaillierten Ergebnisse aus dem Register sollen 2022 publiziert werden.

Geplant sind außerdem translationale Projekte. So läuft derzeit eine Sequenzierung von Lymphommaterial mit Next Generation Sequencing, um molekulare Risikofaktoren für einen ZNS-Befall bei Lymphomen zu identifizieren. Die Hoffnung ist, dass einige Faktoren auch eine therapeutische Relevanz haben könnten, endete der Referent.

Quelle: Habringer S. 18. AIO-Herbstkongress; Arbeitsgruppensitzung ZNS-Tumoren/Meningeosis

18. AIO-Herbstkongress