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Ist die Sprue etwa ein Reizdarm?

Frage von Kerstin Hübner,
Dipl.-Med.,
Großweitzschen:

Meine 63-jährige Patientin leidet seit ihrer Jugend an rezidivierenden Bauchschmerzen. Mit 18 Jahren wurde sie appendektomiert, mit 25 Jahren erfolgte eine Darmdiagnostik wegen Durchfällen, ohne pathologischen Befund. Vor zwei Jahren wurde die Frau gastroskopiert. Die duodenalen Biopsien sprachen für eine Sprue. Die Gliadin-IgG-Antikörper waren erhöht, Transglutaminase und Endomysium-AK negativ. Trotz glutenfreier Diät hielten die Bauchschmerzen an. Die Koloskopie ergab keinen pathologischen Befund. Sehen Sie in diesem Fall die Diagnose einer Sprue bestätigt, und raten Sie weiter zur glutenfreien Diät? (Dem Experten lagen ausführliche Befunde vor.)

Antwort von Professor Dr. Bernhard Lembcke,
Medizinische Klinik,
St. Barbara-Hospital,
Gladbeck:

Die Frage, ob die hier vorgestellte Patientin tatsächlich unter der einheimischen Sprue leidet, ist in der Tat berechtigt. Grundsätzlich halte ich es für außerordentlich lobenswert und adäquat, bei uncharakteristischen Oberbauchbeschwerden eine Gastroskopie durchzuführen und dabei eine duodenale Biopsie zur Frage einer Zottenatrophie zu entnehmen. Im vorliegenden Fall wurden ein einzelnes "metallstecknadelkopfgroßes Gewebestück" und "vier bis stecknadelkopfgroße" Gewebestücke gewonnen und von zwei verschiedenen Pathologen befundet. Dabei zeigten sich eine Zottenatrophie mit…

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