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Kohlenhydrate und Transfette begünstigen Testosteronmangel

Autor: Sabine Mattes

Lebensmittel mit einem hohen Anteil an raffinierten Kohlenhydraten und z.B. Transfetten sind für ihre entzündungsfördernde Wirkung bekannt. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an raffinierten Kohlenhydraten und z.B. Transfetten sind für ihre entzündungsfördernde Wirkung bekannt. © iStock/chickaz
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Testosteron und chronische Entzündung vertragen sich nicht. Fällt auch noch die Ernährung stark pro-inflammatorisch aus, kann das einen Hormonmangel begünstigen.

Mancher Mann sollte wohl zukünftig lieber zum Salat als zur Pizza greifen: Lebensmittel mit einem hohen Anteil an raffinierten Kohlenhydraten und z.B. Transfetten sind für ihre entzündungsfördernde Wirkung bekannt. Eine Studie bringt diese bei Männern zudem mit einem Testosteronmangel in Verbindung.

Als Basis für ihre Untersuchung nutzten Dr. Chinchen Zhang vom Institute of Urology des West China Hospital in Chengdu und Kollegen Daten aus der National Health and Nutrition Examination Survey: 4151 Männer legten dort ihre Ernährung über 24 h offen. So ließ sich für jeden Probanden ein ernährungsbasierter Entzündungsindex (Dietary Inflammatory Index, DII) errechnen. Zudem ermittelten die Forscher die Sexualhormonspiegel der Teilnehmer und stellten diese dem ermittelten Ernährungs-Score gegenüber.

Die DII der Männer lagen zwischen -5,05 und +5,48 – negativere Werte zeigen eine stärker entzündungshemmende Ernährung an. Probanden mit einem Score im oberen Drittel wiesen einen Testosteronwert von durchschnittlich 410,42 ng/dl auf – im Gegensatz zu 422,71 ng/dl bei einem DII im unteren Drittel.

Insgesamt waren etwa 26 % der Getesteten von einem Hormonmangel betroffen, d.h. einem Wert von unter 300 ng/dl. Dieser kann sich u.a. in eingeschränkter Libido, Antriebslosigkeit und Depressionen äußern.

60 % höheres Risiko bei zusätzlicher Adipositas

Das Risiko eines Testosteronmangels lag um 30 % höher, wenn die Männer zu den oberen 30 % in der DII-Skala gehörten. Unter Berücksichtigung zusätzlicher Kriterien, u.a. BMI und Rauchstatus, blieb der Unterschied signifikant. Adipöse Männer mit einem DII im oberen Terzil hatten sogar ein fast 60 % höheres Risiko für Mangel als solche mit einem niedrigen DII. Grund dafür könnten die zusätzlichen adipositasbedingten Entzündungsprozesse sein, so die Autoren. Für sie verdeutlichen die Ergebnisse die Rolle die Ernährung in der männlichen Reproduktionsmedizin. Eine Kausalität ließ sich anhand der Daten aber nicht nachweisen.

Quelle: Zhang C et al. J Urol 2021; DOI: 10.1097/JU.0000000000001703