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Migräne ist kein Risikofaktor bei Schwangerschaft und Geburt

Autor: Tobias Stolzenberg

Kinderlose Frauen mit Migräne gaben an, negative Konsequenzen für die eigene Gesundheit und die des Nachwuchses zu fürchten. (Agenturfoto) Kinderlose Frauen mit Migräne gaben an, negative Konsequenzen für die eigene Gesundheit und die des Nachwuchses zu fürchten. (Agenturfoto) © iStock/Prostock-Studio
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Frauen mit schwerer Migräne verzichten aus Angst vor Schwangerschaftskomplikationen oder aus Sorge um das Wohl des Ungeborenen auf die eigene Mutterschaft. Dabei sind die Bedenken weitgehend unbegründet.

Jede fünfte Frau mit schwerer Migräne schreibt den Wunsch nach einem eigenen Kind aufgrund ihrer Erkrankung ab. Dies legen die Ergebnisse einer Studie aus den USA nahe, für die Daten von 607 Patientinnen ausgewertet wurden. Im Rahmen der Untersuchung hatten die Frauen Fragen zum medizinischen Hintergrund sowie zur persönlichen Familienplanung beantwortet. Zudem sollten sie einschätzen, inwiefern die Migräne Einfluss auf Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft nehmen könnte.

Patientinnen, die eine Schwangerschaft aufgrund der Erkrankung vermieden, waren im Schnitt Ende 30 und damit rund zehn Jahre jünger als diejenigen, die sich bewusst für ein eigenes Kind entschieden hatten. Weiterhin litten sie im Vergleich vermehrt unter einer menstruationsbedingten Migräne, häufigeren Attacken und komorbiden Depressionen.

Nach den Gründen für den Verzicht gefragt, gaben die Frauen an, negative Konsequenzen für die eigene Gesundheit und die des Nachwuchses zu fürchten. Sie hätten Angst, dass sich die Migräne selbst verschlimmert, es zu einer schwierigen Schwangerschaft kommen oder die Medikation die Entwicklung des Kindes beeinflussen könnte.

Diese Bedenken sind weitgehend unbegründet, stellen die Studienautoren klar. Bei bis zu drei Vierteln der Betroffenen bessern sich die Beschwerden während einer Schwangerschaft, wodurch der Medikamentenbedarf sowie die assoziierten Nebenwirkungen sinken könnten. Auch scheint eine Migräne das Fehlbildungsrisiko beim Ungeborenen nicht zu erhöhen.

Quelle: Pressemitteilung – Mayo Clinic Proceedings