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Obstruktive Schlafapnoe: Besserer Sex für Frauen mit Maske

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Eine CPAP-Langzeitstudie zeigt einen erstaunlichen Effekt.
Eine CPAP-Langzeitstudie zeigt einen erstaunlichen Effekt. © Fotolia/thenikonpro
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Eine CPAP-Therapie verhilft Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe zu einem besseren Sexualleben, so das Ergebnis einer prospektiven Kohortenstudie. Das Erstaunliche: Nur Frauen scheinen statistisch signifikant zu profitieren.

Bisher durchgeführte Studien attestierten der nächtlichen CPAP-Beatmung positive Effekte auf das Sexualleben von Männern mit obstruktiver Schlafapnoe. Die Wirkung bei Frauen war eher mäßig. Allerdings wiesen die bisherigen Untersuchungen methodische Mängel auf. Deshalb initiierten Dr. Sebastian M. Jara von der HNO-Klinik der Universität von Washington in Seattle und Kollegen eine prospektive und kontrollierte Langzeitstudie mit 182 OSA-Patienten.

Allen Studienteilnehmern war ein CPAP-Gerät verordnet worden. Vor Beginn der Therapie und nach einem Jahr machten die Patienten Angaben zum Einsatz der Atemstütze sowie zur krankheitsbezogenen Lebensqualität, die mithilfe des SNORE-25-Fragebogens* er­mit­telt wurde. Aus diesem Fragebogen extrahierten die Wissenschaftler zwei Items, die Aufschluss über die Qualität speziell des Sexuallebens geben sollten.

Auch in dieser Studie zeichneten sich gute Erfolge für die CPAP in puncto sexueller Zufriedenheit ab: Wer mehr als vier Stunden pro Nacht ein CPAP-Gerät trug, schnitt in der 2-Item-Auswertung besser ab als Personen, die weniger als 0,5 Stunden pro Nacht per CPAP atmeten.

In der nächsten Studie etwas mehr nachhaken

Die adjustierte Subgruppen­analyse überraschte dann allerdings: Danach verbesserte sich der Sex bei Frauen unter einer CPAP deutlich, bei Männern veränderte sich statis­tisch gesehen nichts. So ganz sicher sind sich die Forscher ihrer Sache jedoch nicht. Sie fordern deshalb eine neue Untersuchung mit vielleicht etwas ausführlicherer Befragung zum Sexualleben als in dieser Studie geschehen.

* Symptoms of Nocturnal Obstruction and Related Events

Quelle: Jara SM et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2018; online first