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Rückenschmerz: Röntgen, MRT, CT oder nichts davon?

Autor: Sabine Mattes

Beim Rückenschmerz hilft die Bildgebung nicht weiter. Beim Rückenschmerz hilft die Bildgebung nicht weiter. © iStock/Filip_Krstic
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Beim unspezifischen Rückenschmerz hilft die Bildgebung meist kaum weiter. Die üblichen Verschleißerscheinungen im Lendenwirbelbereich, die bei vielen Patienten gefunden werden, haben für die Therapie nur wenig Bedeutung.

Klagt ein Patient über Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, wird oft standardmäßig eine Röntgenuntersuchung angeordnet, mitunter auch gleich eine MRT oder CT. Eine Gruppe um Lingxiao Chen von der University of Sydney liefert Ergebnisse, die die Notwendigkeit und den Nutzen dieses Vorgehens infrage stellen.

Die Forscher betrachteten den Zusammenhang von sichtbaren Veränderungen der Lendenwirbelsäule und rückenschmerzbedingten Bewegungseinschränkungen. Als Datenbasis diente ihnen die Chingford 1000 Women Study, die Bewertung erfolgte nach dem Kellgren-Lawrence-Score. Weitere Kriterien waren die Anwesenheit von Osteophyten und ein möglichweise verringerter Abstand zwischen den Wirbelkörpern.

Sichtbare LWS-Veränderungen beeinflussen Therapie kaum

Weder in ihrer Längs- noch in der Querschnittsanalyse konnten die Wissenschaftler eine Assoziation zwischen der Anzahl auffälliger Wirbelkörper und den Bewegungseinschränkungen, die infolge der Rückenschmerzen bestanden, feststellen. Auch wenn die Bildgebung regelmäßig Veränderungen im Bereich der Lendenwirbelsäule zutage brachte, halfen diese Befunde den Rückenschmerzpatienten und ihren Ärzten in Bezug auf das Schmerzmanagement nur wenig weiter.

Quelle: Chen L et al. JAMA Netw Open 2021; 4: e2110715; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.10715