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Hirnschäden durch Rugby Spiel mit Köpfchen

Autor: Dr. Angelika Bischoff

Kopf an Kopf geht es los, Kopf gegen Kopf oft weiter – wer Rugby spielt, weiß um die Verletzungsgefahr. Kopf an Kopf geht es los, Kopf gegen Kopf oft weiter – wer Rugby spielt, weiß um die Verletzungsgefahr. © wavebreak3 – stock.adobe.com
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Beim Rugby ist voller Körpereinsatz gefragt. Anders als beim American Football tragen die Spieler dabei keinen Helm. Die Folgen offenbart die MRT.

Professionelle Rugbyspieler erleiden häufig Kopfverletzungen durch Kollisionen mit gegnerischen Spielern. Dass so etwas am Gehirn nicht spurlos vorübergeht, liegt auf der Hand. Man ist sich zwar der prinzipiellen Gefahr bewusst, Untersuchungen zu den Folgen gab es jedoch bisher relativ wenige. Karl Zimmermann, Imperial College London, und Kollegen haben via Bildgebung gezeigt, was der Sport dem Gehirn antut.

Daran nahmen insgesamt 44 Rugby-Profis teil, von denen sich etwa die Hälfte kürzlich eine leichte traumatische Kopfverletzung beim Spiel zugezogen hatte. In der Regel äußerte sich diese mit den typischen Symptomen einer Gehirnerschütterung. Die 41 Männer und drei Frauen wurden mittels MRT untersucht. Dabei verwendete man zwei relativ neue Verfahren: die suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung (SWI) und die Diffusionstensor-Bildgebung (DTI). 50 % der Teilnehmer erhielten einen zweiten MRT-Scan ein Jahr später. Verglichen wurde die Gruppe mit Athleten aus nicht kollisionsträchtigen Disziplinen und einer Kontrollgruppe von Nicht-Sportlern.

Bei 23 % der Rugby-Spieler fanden sich Axon-Anomalien in der weißen Substanz oder kleine Risse in Blutgefäßen, durch die Mikroblutungen auftreten können. Diese Veränderungen wurden gleichermaßen beobachtet bei Spielern mit oder ohne kürzliches Kopftrauma. Langfristig zeigte sich bei den Rugby-Spielern eine Volumenabnahme der weißen Substanz. Dies könnte mit einem Verlust an Konnektivität einhergehen.

Bisher keine Unterschiede bei der kognitiven Leistung

Was diese Veränderungen langfristig für die Gehirnfunktion bedeuten, muss in weiteren Untersuchungen geklärt werden. Verschiedene kognitive Testverfahren, die im Rahmen der Studie ebenfalls durchgeführt wurden, ergaben bisher keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Quelle: Pressemitteilung – Imperial College London