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Welcher Marker zeigt die Sucht?

Frage von Dr. Jürgen Siebert,
Facharzt f. Allgemeinmedizin
Giengen-Burgberg:

Einer 40-jährigen Patientin wurde bei einer betriebsärztlichen Eingangsuntersuchung als Screening das Carbohydrate-Deficient Transferrin (CDT) bestimmt, welches mit 9,4xa0% erhöht war. Wegen das Verdachts auf Alkoholabusus erhielt die Patientin deshalb nur einen befristeten Arbeitsvertrag und musste sich weiteren CDT-Kontrollen unterziehen, obwohl alle sonstigen Laboruntersuchungen unauffällig waren. Die Patientin verneint mir gegenüber einen Alkoholmissbrauch und ich kann auch keine Hinweise auf eine Suchtkrankheit finden. Das CDT bleibt jedoch erhöht, zuletzt bei 14xa0%.
Welche anderen Ursachen außer chronischem Alkoholismus können erhöhte CDT-Werte hervorrufen? Ist ein CDT-Sreening ohne individuelle Hinweise auf einen Alkoholabusus rechtlich haltbar?

Antwort von Prof. Dr. Tilmann Wetterling,
Zentrum der Psychiatrie,
Universität Frankfurt:

Zum Nachweis eines überhöhten Alkoholkonsums wird häufig die Bestimmung von sogenannten "Alkoholmarkern", z.B. der Gamma-Glutamyl Transferase (g-GT) oder des mikrokorpuskulären Volumens der Erythrozyten (MCV) empfohlen, da die Angaben der Betroffenen vielfach als wenig zuverlässig angesehen werden. In letzter Zeit wird auch CDT hier zunehmend als besonders spezifischer Alkoholmarker angegeben.

Untersuchungen an größeren Stichproben aus der Normalbevölkerung haben jedoch gezeigt, dass die Empfindlichkeit dieses Tests, d.h. die Sensitivität (Erkennungsrate) grundsätzlich relativ niedrig ist und bei…

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