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Wie geht’s uns denn?

Medizin und Markt Autor: Maria Weiß

Der Gesundheitsreport erörtert, wie es um die Psyche der Europäer in Pandemiezeiten steht. Der Gesundheitsreport erörtert, wie es um die Psyche der Europäer in Pandemiezeiten steht. © iStock/PeterSnow
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Seit beinahe eineinhalb Jahren steckt die Welt im Griff von Corona. In einer Umfrage wurde nun untersucht, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Psyche der Europäer hat. Wie schlafen sie, wie ängstlich sind sie und welche Einstellung haben sie zu Gesundheitsfragen?

Für den „Stada Health Report“ wurden zwischen März und April 2021 30 000 Personen aus insgesamt 15 europäischen Ländern befragt, wie Peter Goldschmidt, CEO Stada, Bad Vilbel, erläuterte.

Die Maßnahmen in der Coronapandemie haben ihre Spuren hinterlassen: Fast jeder dritte Europäer gibt an, sich seither ängstlicher zu fühlen. In Deutschland sind 28 % gestresster als vor COVID-19, 19 % leiden unter Angstzuständen und 17 % unter neu aufgetretenen Schlafstörungen. Nur etwa ein Drittel der Europäer fühlt sich überhaupt nicht mental beeinträchtigt.

Als größte Belastung wurde der fehlende Kontakt zu Familie und Freunden empfunden. Hierzulande gaben das knapp 60 % an – die Angst vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 lag mit 37 % nur auf Platz zwei. Insgesamt haben Frauen europaweit deutlich mehr unter der Pandemie gelitten als Männer, und junge Menschen unter 35 gaben mehr psychische Probleme an als Ältere.

Aber es gibt auch positive Auswirkungen: 45 % berichteten, mehr Wert auf gesunde Ernährung zu legen (Deutschland 40 %). Knapp 30 % griffen häufiger zu Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminpräparaten (Deutschland 22 %) – dabei blieb die stationäre Apotheke die beliebteste Anlaufstelle.

Jeder fünfte Europäer möchte auch nach der Pandemie weiter Masken z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln tragen – in den besonders betroffenen Ländern Großbritannien, Italien und Spanien ist der Anteil noch höher (38 % bzw. jeweils 31 %). Ein Drittel hierzulande will auch in Zukunft auf mehr Abstand zu anderen Menschen achten.

In den meisten Ländern waren die Menschen relativ zufrieden mit ihrem Gesundheitssystem. In Deutschland waren es mit 82 % sogar 2 % mehr als vor der Pandemie – allerdings glaubt bei uns nur jeder Zweite (52 %), dass das Gesundheitssystem durch Corona besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet ist. Beim Spitzenreiter in dieser Frage, Portugal, waren es 76 %, Schlusslicht Polen glaubt nur zu einem Drittel daran.

Online-Sprechstunden via Webcam sehen Deutsche nicht mehr so positiv – die Zustimmung zur Fernbehandlung sank von 63 % im Jahr 2020 auf aktuell 56 %. Im Übrigen vertrauen 73 % der Menschen in Europa in Gesundheitsfragen Ärzten, gefolgt von Apothekern (60 %) und Wissenschaftlern (60 %). Medien (10 %), Politiker (7 %) und Influencer (6 %) schnitten in dieser Frage deutlich schlechter ab. Für den Stada Health Report werden seit 2018 Einwohner Europas online befragt. In diesem Jahr waren es 30 Fragen zu acht Themenbereichen. 

Quelle: Virtuelle Pressekonferenz „STADA Health Report 2021 – Wie hat die Pandemie die Europäer in Gesundheitsfragen verändert?“; Veranstalter: STADA Arzneimittel