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Ärzteschaft trauert um Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe

Gesundheitspolitik Autor: MT

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„Mit großer Bestürzung hat die Bundesärztekammer vom Tod Jörg-Dietrich Hoppes erfahren“, reagierte ihr Präsident, Dr. Frank Ulrich Montgomery, auf die Mitteilung, dass der langjährige Präsident der BÄK, des Deutschen Ärztetages und der Ärztekammer Nordrhein am 7.11.2011 im Alter von 71 Jahren verstorben ist.

„Mit Jörg-Dietrich Hoppe verliert die deutsche Ärzteschaft viel zu früh nicht nur einen ihrer großen Präsidenten und einen leidenschaftlichen Kämpfer für den freiheitlichen Arztberuf, sondern auch einen ganz außergewöhnlichen Menschen“, stellt Dr.  Montgomery fest. „Es ging ihm nie um Macht, immer nur um Medizin. Deshalb war er ein glaubwürdiger Vertreter der deutschen Ärzteschaft."

Jörg-Dietrich Hoppe (Jahrgang 1940) war u.a. zwischen 1982 und 2006 als Chefarzt des Instituts für Pathologie am Krankenhaus Düren tätig.

1975 wurde er Mitglied des Vorstands der BÄK und zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes, von 1979 bis 1989 stand er dem Verband als erster Vorsitzender vor. 1991 wurde er zum Vizepräsidenten der BÄK und des Deutschen Ärztetages gewählt, 1993 zum Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein. 1999 folgte er Prof. Dr. Karsten Vilmar im Amt des Präsidenten der BÄK und des Deutschen Ärztetages. Zwölf Jahre lang, bis zum 2. Juli diesen Jahres, führte er die Geschicke der deutschen Ärzteschaft.

"Mit Jörg Hoppe geht ein guter Mensch, ein großartiger Arzt und ein echter Anwalt der Patienten von uns. Die deutsche Ärzteschaft trauert um einen großen Kollegen“, so Dr. Montgomery.

Hier: die vollständige Erklärung der Bundesärztekammer zum Tod von Prof. Hoppe.

Auch andere Vertreter der Ärzteschaft äußerten sich erschüttert, sprachen Prof. Hoppes Angehörigen ihr Mitleid aus und würdigten dessen Leistungen.

„Die Ärztinnen und Ärzte im Rheinland und in ganz Deutschland trauern um eine großartige Persönlichkeit, die sich stets leidenschaftlich für eine gute Versorgung unserer Patientinnen und Patienten eingesetzt hat“, erklärte der Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, Bernd Zimmer.

"Mit großer Sorge ist er der um sich greifenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen begegnet. Jörg Hoppe hat diese Entwicklung bekämpft und auf die gravierenden Folgen für die Patientenversorgung hingewiesen. Sein Diktum ‚Der Patient ist kein Kunde und der Arztberuf kein Gewerbe’ muss uns eine bleibende Mahnung sein“, sagte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes.

„Er hat wie kein anderer ethischen Fragen den höchsten Stellenwert eingeräumt. Prof. Jörg-Dietrich Hoppe erinnerte uns daran, dass Gesundheitspolitik nicht nur Versorgung gestaltet, Medizin nicht nur Krankheiten kuriert und Ärzte keine Fälle verwalten. Mit ihm verlieren wir einen großen Humanisten“, so der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Köhler.

"Prof. Hoppe war in all den Jahren ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Mitstreiter, insbesondere bei den großen Ärzteprotesten 2006. Er hat sich immer ehrlich und authentisch für die ärztliche Freiberuflichkeit und bessere Rahmenbedingungen für alle Ärzte eingesetzt, und dabei auch an die Belange und Rechte der Patienten gedacht“, erinnerte der Vorsitzende von MEDI Deutschland, Dr. Werner Baumgärtner.

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