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Beim Fußball Kranzgefäß eingeklemmt

Autor: Rd

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Ein 18-jähriger bisher gesunder Fußballer fiel plötzlich während des Spiels um und musste reanimiert werden. Danach schien alles wieder in bester Ordnung. Doch der Mann schwebte in großer Gefahr.

Der Notarzt hatte den Kicker noch auf dem Spielfeld mit dem Defi aus dem Kammerflimmern geholt und mit Katecholaminen den Kreislauf stabilisiert. Nach Aufnahme in die Klinik zeigte das EKG dann einen Normalbefund. Auch die Laborwerte waren bis auf eine leichte CK-Erhöhung weitestgehend unauffällig, erklärte Professor Dr. Vinzenz Hombach von der Inneren Medizin der Universitätsklinik Ulm auf dem diesjährige Internistenkongress. In der Echokardiographie fanden die Kollegen ein unauffälliges Myo- bzw. Perikard, gesunde Herzklappen und keinen Hinweis auf einen Erguss. Auch im Langzeit- und Belastungs-EKG konnten sie bei dem Sportler weder Arrhythmien noch Erregungsleitungsstörungen entdecken.

Nachdem nun Infarkt, Myokarditis, Perikarditis oder Arrhythmien als Ursache des plötzlichen Kreislaufstillstandes ausgeschlossen waren, entschlossen sich die Kardiologen zu einer Herzkatheteruntersuchung. Auch diese verlief zunächst normal, bis die Kollegen die rechte Herzkranzarterie genauer unter die Lupe nahmen. Dabei stellten sie fest, dass diese nicht aus dem rechten sondern aus dem linken Sinus coronarius abging und dann zwischen der Aorta und Pulmonalarterie verlief. Ein solche Gefäßanomalie ist sehr gefährlich, betonte Prof. Hombach. Denn bei einer anstrengungsbedingten Tachykardie - z.B. beim Sport - kann die Kranzarterie zwischen den beiden großen Gefäßen eingeklemmt und abgedrückt werden, so dass es zu einer akuten Ischämie kommt. Die Kollegen entschlossen sich deshalb bei dem jungen Fußballer zu einer Bypass-Op., und dieser ist seitdem beschwerdefrei.

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