Anzeige

Dr. Dryden: Die Macht im KBV-Vorstand neu justieren!

Autor: Ruth Bahners, Foto: C. Kolbeck

Anzeige

Die KBV braucht einen Neuanfang. Nicht nur zur Klärung der Personalquerelen an der Spitze, sondern auch bei der Kompetenzverteilung innerhalb des Vorstands. Für Dr. Axel-Wolfgang Dryden, Chef der KV Westfalen-Lippe, gibt es nur diese Konsequenz aus dem Streit im und um den KBV-Vorstand.

Die Satzung müsse einer Revision unterzogen werden hinsichtlich der Rechte und Kompetenzen der KBV-Vorstandsmitglieder. Heute vertrete jeder der beiden Vorstände sein eigenes Ressort, aber der Vorsitzende könne das andere Mitglied jederzeit qua seines satzungsgemäßen Gewichts majorisieren. „Das ist das wesentlichere Problem hinter den persönlichen Konflikten“, so Dr. Dryden. Der Dortmunder KV-Vorsitzende plädiert dafür, die Satzung so zu ändern, dass beide Versorgungsbereiche gleich stark vertreten werden können, ohne dass das eine Ressort das andere über das Amt des Vorsitzenden dominieren kann.

Nach Dr. Drydens Auffassung hat Dr. Gassen in der KBV-VV in Frankfurt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht ausräumen können. Vor allem der Vorwurf, ein Mitarbeiter der KBV würde aktiv am Aufbau einer Konkurrenz zum KV-System in Sachen Abrechnung fachärztlicher Leistungen arbeiten, bestehe weiter.

Nebentätigkeitsgenehmigung erzeugt noch immer Fragen

„Da sind wir so schlau wie vorher“, sagt Dr. Dryden. In Presseveröffentlichungen werde aus der Nebentätigkeitsgenehmigung zitiert. Danach soll Dr. Gassen im November 2014 die Genehmigung verlängert haben, mit der ausdrücklichen Erlaubnis, dass die Software-Firma des KBV-Mitarbeiters die Abrechnungsverarbeitung im ambulanten Bereich, namentlich auch für die allgemeine spezialärztliche Versorgung (ASV) und den Spitzenverband der Fachärzte entwickeln dürfe. Dr. Gassen hat wegen dieser Indiskretion Strafanzeige gegen unbekannt gestellt.

„Momentan haben wir einen Konflikt zwischen der Mehrheit der KV-Vorstände und einem KBV-Vorstand“, schildert Dr. Dryden die Lage. Das gefährde Glaubwürdigkeit und Handlungsfähigkeit. „Wir wollen gegenüber der Politik als System auftreten und nicht als Einzel-KV, nur so haben wir Gewicht.“

Weitere Aussprachen soll eine außerordentliche Sitzung der KBV-Vertreterversammlung bringen. „Entweder die Klärung der dem Konflikt zugrunde liegenden Vorwürfe führt zu einer vollständigen Entlastung, oder es müssen Konsequenzen folgen“, so der KV-Chef.

Anzeige