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Frank-Rüdiger Zimmeck tritt als Chef der KV Hessen zurück

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

© KVH
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Hessens KV-Chef Frank-Rüdiger Zimmeck hat es nicht auf ein Abwahlverfahren ankommen lassen. Nachdem er sich mit der KV über einen Auflösungsvertrag einig geworden ist, scheidet der Dermatologe zum 6. Novmeber 2012 aus dem Amt. Hintergrund ist ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren gegen Zimmeck wegen Betrugsverdachts.

Am 3. November hat Frank-Rüdiger Zimmeck seinen Rücktritt vom Amt des Vorstandsvorsitzenden erklärt, gab die KV in einer Pressemitteilung bekannt. Der Dermatologe habe dies mit den gegen ihn erhobenen Vorwürfen im Zusammenhang mit seiner Praxisführung neben seinem Amt als KV-Vorsitzender begründet.„Dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen, zumal ich zu keinem Zeitpunkt wissentlich falsch abgerechnet oder betrogen habe. Ich möchte durch diesen Rücktritt Schaden vom Amt des Vorsitzenden und dem Ansehen der KV abwenden“, erklärte der Limburger Hautarzt, der auch Mitglied im Präsidium der Landesärztekammer Hessen ist.

Strittige Praxisabrechnung neben der KV-Tätigkeit

Zimmeck hat sich mit den Vorsitzenden der KV-Vertreterversammlung auf einen Auflösungsvertrag verständigt und gibt zum 6.11.2012 den KV-Chefposten auf, den er als fachärztliches Vorstandsmitglied im Januar 2011 angetreten hatte. Zuvor war er sechs Jahre lang Mitglied des Hauptausschusses der KV gewesen.

 

Hintergrund der Trennung ist die Frage, ob Zimmeck während seiner Tätigkeiten für die KV einen Assistenten oder Vertreter in seiner Praxis beschäftigte, "dessen Tätigkeit mit der Zulassungsverordnung nicht vereinbar" gewesen ist, wie er es selbst formuliert. D.h.: Es geht auch darum, ob Leistungen fehlerhaft abgerechnet wurden. Die KV hatte den Vorgang der Staatsanwaltschaft in Frankfurt gemeldet, die nun ermittelt. Angeblich geht es um eine Summe von rund 330.000 Euro.

Neuer Vorstand muss her

Die KV Hessen kann sich nun nach einem neuen Vorstand umsehen, da zuvor auch KV-Vize Dr. Gerd W. Zimmermann aus Hofheim einen Auflösungsvertrag unterschrieben hat und ebenfalls zum 6. November aufhört. Auch der Hausarzt ist von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft belastet. Hier lautet der Vorwurf Untreue, insbesondere weil sich die KV nach Ansicht des Rechnungshofes zu spendabel bei der Trennung von ihrem ehemaligen Hauptgeschäftsführer gezeigt haben soll. Dieser Vorgang fällt in die Amtsperiode vor Zimmecks KV-Führung, in der Dr. Zimmermann bereits KV-Vize war. Auch gegen Dr. Zimmermann hatte eine Mehrheit der KV-Vetreter ein Abwahlverfahren befürwortet.

Bis ein neuer Vorstand gefunden ist, wird die KV politisch durch die Vorsitzenden der Vertreterversammlung und in den Verwaltungsangelegenheiten durch die zuständigen Fachleute geführt.

 

Aktualisiert: 5.11.12, 10 Uhr

 

 

 

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