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Frauen-Fußball zerreißt Bänder

Autor: Md

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Frauenfußball ist längst keine harmlose Kickerei mehr. Die Spielerinnen der Frauen-Bundesliga verletzten sich zwar seltener als Ballack & Co., dafür aber umso schwerer.

In der Saison 2000/01 verletzten sich 131 der 254 spielberechtigten Erstliga-Frauen z.T. mehrfach. 74-mal waren sie nach maximal einer Woche wieder einsatzfähig. In 84 Fällen mussten sie bis zu sechs Wochen und 58-mal länger als sechs Wochen pausieren.

Zu 82 % waren die Beine betroffen, berichtete Anne Becker von der St. Elisabeth-Klinik in Dillingen bei Jahreskongress der GOTS*. Distorsionen und Bandrupturen wurden 38-mal, Meniskusläsionen 16-mal und Risse des vorderen Kreuzbandes elfmal beobachtet. 41 Ausfälle hatten ihre Ursache in Überlastungssyndromen.

Zu Saisonbeginn und nach der Winterpause traten die meisten und die schwersten Verletzungen auf, was auf zu hohe Anforderungen in der Vorbereitungsphase hindeutet, erklärte A. Becker. Sie plädierte dafür, Trainingsaufbau, Therapie und Präventionsmöglichkeiten zu überdenken, und die Propriozeption im Bereich der Gelenke besser zu schulen. Diese scheint bei Fußballerinnen eine Schwachstelle zu sein.

*Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

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