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Gegen den Ärztemangel: Gemeinden wollen Zulassungen kaufen

Gesundheitspolitik Autor: Anke Thomas

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Der drohende Ärztemangel hat Bürgermeister aus drei Gemeinden in Schleswig-Holstein auf den Plan gerufen. Sie wollen Kassenarztsitze kaufen und Mediziner mit ihrem Angebot aufs Land holen.

Der KV sind die Aktivitäten der Gemeinden recht und will sogar Fördergelder locker­machen.

Gleich drei Gemeinden sind es, die an der Westküste Schleswig-Holsteins dem Ärztemangel den Kampf angesagt haben.

In Büsum, Lund und St. Michaelisdonn wollen die Gemeinden Kassenarztsitze übernehmen und Strukturen schaffen, die den Wünschen von Nachwuchs­ärzten entsprechen.

Weil diese nicht gerne alleine, sondern im Team arbeiten, sollen die bestehenden Praxen in Gemeinschaftspraxen zusammengelegt werden, die auch Teilzeitangebote ermöglichen. Die Praxen an sich sollen dann als kommunale Eigenbetriebe geführt werden.

Mit im Boot ist auch die Ärztegenossenschaft Nord, die ihr Know-how in Sachen Praxismanagement beisteuern will. „Wir betreten mit diesem Modell absolutes Neuland“, meinte Delf Kröger, gesundheitspolitischer Sprecher der KV Schleswig-Holstein, gegenüber Medical Tribune.

Allerdings gelte es noch jede Menge Details zu klären. So müssen die Gemeinden auch juristisch überprüfen, was sie bei dem Betrieb einer Arztpraxis dürfen und was nicht.

Offen bleibt die Frage, warum es Gemeinden besser als Ärzten oder einer KV gelingen sollte, den Nachwuchs aufs Land zu locken. Für Ärzte positiv: Das finanzielle Risiko übernimmt am Ende die Gemeinde. 

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