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Handhygiene will gelernt sein

Autor: Dr. Christina Rempe, www.aid.de

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Mitarbeiter im Frischverkauf von Fleisch, Käse und anderen offen verkauften Waren müssen wissen, wann und wie die Hände effektiv gereinigt werden müssen. Hautschutzmaßnahmen durch geeignete Pflegemittel sollten so früh wie möglich zum Einsatz kommen!

Dass das Tragen von Schutzhandschuhen im Frischverkauf Vorteile bringt, ist ein Trugschluss: Denn in feuchtigkeitsdichten Hygienehandschuhen kommt es zu einem Wärme- und Feuchtigkeitsstau. Dadurch quillt die Hornhaut auf und die Widerstandfähigkeit der Haut gegenüber Umwelteinflüssen wird geringer. Deswegen sind Schutzhandschuhe keine gesetzliche Pflicht.

Auch aus hygienischer Sicht ist das Tragen von Einweghandschuhen nicht sinnvoll, wie produkthygienische Untersuchungen belegen. Denn mikrobielle Verunreinigungen stammen letztlich von der Ware selbst. Handschuhe müssten daher stets aus einer frisch geöffneten Packung entnommen und nach jedem Bedienvorgang gewechselt werden. Das erscheint in der Praxis kaum realisierbar. Schlimmer noch: Handschuhe, die über längere Zeit getragen und dabei beschädigt werden, erhöhen das Hygienerisiko wegen der sich darin entwickelnden Keimflora sogar noch.

Gemeinhin gilt daher die Empfehlung: Lose Ware wie Käse oder Fleisch sollte am besten gar nicht angefasst, sondern mit geeigneten Werkzeugen, etwa Gabeln und Zangen portioniert werden. Das allerdings erfordert, dass der Verkäufer sein Handwerk von der Pike auf lernt. Wer auf ungelernte Aushilfen setzt, sollte umso mehr einer gesetzlichen Schulungspflicht in Sachen Hygiene gewissenhaft nachkommen.

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