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Patienten sind mit ihren Ärzten sehr zufrieden

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

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Die Deutschen sind mit ihren Ärzten sehr zufrieden, liest Dr. Jens Baas, TK-Chef und selbst Arzt, aus der „TK-Meinungspuls“-Studie heraus. Allerdings sieht er bei den Arzt-Patienten-Gesprächen noch Verbesserungsmöglichkeiten.

Neun von zehn Deutschen waren innerhalb des letzten Jahres beim Arzt. Mit ihrem letzten Arztbesuch waren sieben von zehn Versicherten sehr zufrieden. Nicht einmal jeder Zehnte hat dabei eine schlechte Erfahrung gemacht. Die Bürger loben die Fachkompetenz sowie die Gründlichkeit und Sorgfalt bei der Untersuchung. Das ergibt sich aus einer repräsentativen Befragung von 2000 Versicherten durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

Ungestilltes Interesse an Therapiealternativen

Allerdings: Egal ob beim Arzt oder im Krankenhaus – voll und ganz aufgeklärt fühlte sich bei seiner letzten ernsteren medizinischen Behandlung nur jeder Dritte. Ein weiteres Drittel gab gegenüber Forsa an, zumindest im Ansatz informiert worden zu sein.

Hier sieht Dr. Baas bei den Kolleginnen und Kollegen „noch Luft nach oben“, also Verbesserungsmöglichkeiten. Wenn nur die Hälfte der Befragten sage, dass sie mit den Informationen des Arztes über eine geplante Therapie sowie Behandlungsalternativen „sehr“ oder „voll und ganz zufrieden“ war, heiße das im Umkehrschluss, dass die andere Hälfte dies nicht war. Das gleiche Bild ergibt sich bei dem Thema Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten.

Vier von zehn sagen: Der Arzt soll bestimmen, was zu tun ist

Fast alle Patienten wünschen sich ein offenes Gespräch auf Augenhöhe mit dem Arzt. Wenn wichtige Behandlungsentscheidungen anstehen, informieren sich drei von vier Patienten auch anderweitig. Schluss­endlich sehen sechs von zehn Menschen die Entscheidung über den richtigen Behandlungsweg bei sich. Die restlichen vier sagen dagegen, dass ihr Arzt als Fachmann sie ihnen abnehmen soll. Dabei zeigt sich: Je schlechter der Gesundheitszustand, desto eher delegieren die Menschen Entscheidungen an ihren Arzt. Wenig erstaunlich ist auch diese Erkenntnis der TK-Studie: Zwischen Arzt und Patient klappt die Kommunikation besser, je höher Bildungsgrad und Einkommen derer sind, die dem Doktor gegen­übersitzen.

Denkbar: Arztkonsultation per Videogespräch

Über die telefonische Erreichbarkeit ihres zuletzt besuchten Arztes äußerten sich fast drei Viertel der Befragten zufrieden. Zu den Sprechzeiten, die für Termine zur Verfügung stehen, taten das fast zwei Drittel. Praxen in der Großstadt schneiden in puncto Wartezeiten und Praxisorganisation besser ab als Ärzte auf dem Land.

Gut jeder dritte Deutsche kann sich vorstellen, mit einem Arzt per Video zu kommunizieren, wenn er dadurch längere Wege vermeiden und schneller Zugang zu einem Spezialisten bekommen kann. Sechs von zehn Versicherten sagen dagegen, dass sie lieber weitere Wege und Wartezeiten auf einen Termin in Kauf nehmen würden, um persönlich mit dem Experten zu sprechen.

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