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Pflegeunterricht ersetzt die zweite Fremdsprache

Gesundheitspolitik Autor: Maya Hüss

Mithilfe des Projektes soll schon in der Schule der potenzielle Nachwuchs in der Pflege gefördert werden. Mithilfe des Projektes soll schon in der Schule der potenzielle Nachwuchs in der Pflege gefördert werden. © Fotolia/Bojan
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Die Zahl der Bewerber für Pflegeberufe sinkt, während die Zahl der zu Pflegenden steigt. Ein Ungleichgewicht, das nun an einer Gesamtschule mit dem Unterrichtsfach „Pflege“ angegangen werden soll.

Patienten waschen, Blutdruck messen, Verantwortung übernehmen– für 14 Neuntklässler der „Regine Hildebrandt“-Schule in Magdeburg steht seit diesem Schuljahr anstelle einer zweiten Fremdsprache das Wahlpflichtfach „Pflege“ auf dem Stundenplan. Mit dem Kooperationsprojekt des Instituts für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege (IWK), dem Landesverband der Volkssolidarität Sachsen-Anhalt und der Integrierten Gesamtschule soll das Image von Berufen in der Pflege aufgebessert werden.

So vermerkt das IWK seit zehn Jahren rückgängige Bewerberzahlen für Pflegeberufe. „Wenn wir früher eine Klasse mit 30 Auszubildenden hatten, so sind es heute nur noch an die 20 Teilnehmer“, sagt Claudia Pap, Pädagogische Mitarbeiterin und stellvertretende Institutsleiterin.

Mithilfe des Projektes soll deshalb schon in der Schule der potenzielle Nachwuchs gefördert werden. „Wichtig ist es, die Schüler schon früh an den Pflegeberuf heranzuführen, auch damit sie lernen Verantwortung zu übernehmen“, findet auch Anja Girschik, Projektverantwortliche und Personalleiterin des Verbandes für Volkssolidarität.

Einmal in der Woche für eineinhalb Stunden findet deshalb für die Schüler der theorie- und praxisbezogene Unterricht statt, der abwechselnd von Pflegemitarbeitern des Verbandes und des IWK durchgeführt wird. Der praktische Teil beeinhaltet neben Exkursionen, ein zweiwöchiges Praktikum, welches entweder in ambulanten oder stationären Einrichtungen absolviert werden kann.

Ob das Projekt langfristig in den Schulbetrieb aufgenommen wird, besprechen die Kooperationspartner Ende März. Anfragen von anderen Landesverbänden verzeichnen sie jedenfalls schon. Und auch für die nächsten Neuntklässler steht das Wahlpflichtfach für das kommende Schuljahr bereits auf dem Stundenplan.

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