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Praxisgebühr: Was tun mit den Überschüssen?

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

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Die Praxisgebühr - ohne steuernde Wirkung, dafür mit erheblichem Verwaltungsaufwand. Ersatzlos streichen, sagen 56 % der 440 Kolleginnen und Kollegen, die am CGM-Gesundheitsmonitor teilgenommen haben.

Die einzige Funktion der Praxisgebühr ist die einer Zuzahlung. Ihr Wegfall würde die gesetzlichen Krankenkassen zwingen, jährliche Ausgaben in Höhe von etwa 1,5 Mrd. Euro aus anderer Quelle zu finanzieren. Die Gebühr unverändert beizubehalten oder sie – mit Steuerungseffekt – zu erhöhen bzw. durch Kostenerstattung zu ersetzen, ist jeweils nur für eine Minderheit der Kollegen eine Option (siehe Grafik).

Prämienausschüttung: Der Druck auf die Krankenkassen wächst!

Der Druck auf einige Krankenkassen, Prämien an ihre Mitglieder auszuschütten, wächst. So hat nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ das Bundesversicherungsamt die Techniker Krankenkasse, die Hanseatische Krankenkasse und die IKK Gesund plus aufgefordert, eine Auszahlung zu prüfen, da die im Sozialgesetz festgelegte Rücklagenhöhe von 1,5 Monatsausgaben „deutlich“ übertroffen werde.

 CGM Gesundheitsmonitor

Der CGM GesundheitsMONITOR ist eine gemeinsame Initiative der CompuGroup Medical, der Medical Tribune sowie der Rhein-Zeitung. Beim CGM-Gesundheitsmonitor von CompuGroup Medical AG und Medical Tribune geben 440 Hausärzte, Internisten, Gynäkologen und Pädiater repräsentativ Auskunft.


Spekuliert wird über eine Ausschüttung von mindestens fünf Euro im Monat je Mitglied. Ein stabiler Arbeitsmarkt und „spürbare Lohnerhöhungen“ treiben die Beitragseinnahmen in Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung weiterhin in die Höhe.

Ist die gute Konjunktur in den Praxen angekommen?

Bei Krankenkassen und Gesundheitsfonds rechnet das Institut für Weltwirtschaft laut „Handelsblatt“ dieses Jahr mit einem Plus von 6,8 Milliarden Euro. Solche Zahlen befeuern die Diskussion um eine Verwendung der Überschüsse. Fast 40 % der telefonisch befragten Ärztinnen und Ärzte plädieren dafür, die Überschüsse für die Versorgung zu verwenden.

Ein Drittel spricht sich dafür aus, das Geld den Versicherten zugutekommen zu lassen (siehe Grafik). Über die Finanzen von GKV und PKV wird auch auf dem 115. Deutschen Ärztetag in Nürnberg diskutiert werden – unter Beteiligung der prominenten Gesundheitspolitiker Bahr (FDP), Spahn (CDU) und Prof. Lauterbach (SPD).

Wächst die Bedeutung der privaten Krankenkassen?

Bei der aktuellen Umfrage wollten wir wissen, welche Zukunftschancen die Niedergelassenen der heutigen Zweiteilung von GKV und PKV geben. Ein Fünftel glaubt, dass es dabei auf Dauer nicht bleiben wird, und sieht eine politische Tendenz zur Einheitskasse.


Ein Drittel erwartet dagegen eine wachsende Bedeutung der PKV, sollte die solidarische Finanzierung nur noch für die Grundversorgung reichen. 47 % sagen offen: Die Entwicklung lässt sich schwer einschätzen. Anders ist dies bei der rückblickenden Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage.

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