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Sozialminister schaut sich die Hausarztzentrierte Versorgung an

Gesundheitspolitik Autor: mt

Hausärztin Dr. Susanne Bublitz (r.) berichtet Sozialminister Manne Lucha (Mitte) und Dr. Christopher Hermann, Chef der AOK Baden-Württemberg, von der HzV. Hausärztin Dr. Susanne Bublitz (r.) berichtet Sozialminister Manne Lucha (Mitte) und Dr. Christopher Hermann, Chef der AOK Baden-Württemberg, von der HzV. © Thomas Kienzle
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Den ärztlichen Ko­operationen, die idealerweise auch weitere Heilberufe einschließen, gehört nach Ansicht von Baden-Württembergs Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) die Zukunft.

Egal ob Gemeinschaftspraxis, MVZ oder genossenschaftliche Kooperation, „größere ärztliche Strukturen, in denen multiprofessionell gearbeitet wird, verdienen unsere volle Unterstützung“, erklärte der Politiker bei einem Praxisbesuch in der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis von Dr. Susanne Bublitz und Dr. Petra Sandig in Pfedelbach bei Öhringen.

Die beiden Allgemeinärztinnen sind seit 2011 in der 9000-Einwohner-Gemeinde tätig und nach eigenen Angaben überzeugte Verfechterinnen der Hausarztzentrierten Versorgung (HzV), wie es sie seit neun Jahren in Baden-Würt­temberg mit dem Hausarztprogramm von AOK, Haus­ärzteverband und Medi gibt. Angekoppelt sind mehrere Facharztverträge. Mehr als 4000 Haus- sowie Kinder- und Jugendärzte und über 1700 Fachärzte und Psychotherapeuten nehmen an den AOK-Verträgen teil. Durch die Verträge werde für 1,5 Millionen Patienten eine nachweislich bessere Versorgung ermöglicht, sagte AOK-Chef Dr. Christopher Hermann.

„Unschlagbarer Vorteil des Hausarztprogramms ist die einfache Abrechnung“, berichtete Dr. Bublitz dem Minister. Innerhalb von zwei Stunden sei die Quartalsabrechnung erledigt, für die KV-Abrechnung benötige sie jedes Mal mehrere Tage. Von den 2300 Patienten der Praxis seien etwa 1300 in der HzV eingeschrieben, davon sind rund 1000 bei der AOK versichert, so Dr. Bublitz.

Das Hausarztprogramm stärke nicht nur den Hausarzt als Lotsen, betonte die Ärztin. Die gute und planbare Vergütung sei auch Voraussetzung dafür, dass die Gemeinschaftspraxis eine junge Kollegin als Fachärztin in Weiterbildung einstellen konnte, die das Berufsziel Landarzt hat. Außerdem konnten sich zwei MFAs als Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (Verah) qualifizieren. Eine der beiden kümmert sich im Fallmanagementprogramm PraCMan speziell um multimorbide Patienten.

Positiv äußerten sich die beiden Hausärztinnen auch über die strukturierte Zusammenarbeit mit den fachärztlichen Kollegen im Rahmen der Facharztverträge. „Im Facharztprogramm hat der Arzt mehr Zeit, insbesondere für schwer kranke Fälle. Das ist ein Grund für die Abnahme unnötiger Klinikeinweisungen“, bestätigte der im benachbarten Öhringen niedergelassene Kardiologe Dr. Friedhelm Gerst. Ein weiterer Vorteil sei das eng abgestimmte Medikamentenmanagement zwischen Haus- und Facharzt.

Quelle: Medical-Tribune Bericht

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