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Umfrage: Ärzte erwarten wenig von der Reform

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

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Dass Gesundheitsreformen viel Gutes bringen – auch wenn sie wie das Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) mal nicht auf Kos­tendämpfung setzen –, fällt Niedergelassenen schwer zu glauben. Entsprechend skeptisch äußerten sie sich beim CGM-GesundheitsMONITOR.

„Finden Sie das Gesetz gut?“, wollten die für CompuGroup Medical AG, Rhein-Zeitung und Medical Tribune tätigen Befrager von 440 Hausärzten, Internisten, Pädiatern und Gynäkologen wissen. „Nein, es wird dem drohenden Ärztemangel nicht entgegenwirken“, antwortete jeder Zweite (49,5 %). Weitere 40 % waren sich unsicher oder blieben stumm. Zu einem „Ja“, weil damit „auch künftig die medizinische Versorgung in allen Regionen Deutschlands gewährleistet bleibt“, konnten sich nur 10,5 % durchringen.

Offenbar werden die neuen Chancen, die das Gesetz für künftige Niederlassungen und Kooperationen bietet, nicht sehr hoch gewertet. Dementsprechend versprechen sich nur 11,4 % der Antwortenden eine „bessere Patientenversorgung“ infolge des VStG. Nur 4 % erwarten eine „Stärkung des Arztberufs“. An „weniger Bürokratie“ glauben nur 2,7 %. Und 81,6 % sagen: Kein einziger dieser drei Wünsche wird sich erfüllen. Das ist eine klare Mehrheit.

Auch interessant: Geld, das Erziehungsmittel für Erwachsene, könnte helfen, Ärzte mit mehr Geld aufs Land zu locken, meint die Hälfte der Kollegen. Im Gespräch sind z.B. der Verzicht auf eine Mengenabstaffelung, Investitionsförderungen, Zuschläge für besonders förderungswürdige Ärzte. Natürlich gibt es noch viele weitere Einflussfaktoren wie die Infrastruktur oder der Arbeitsplatz des Ehegatten.

Gibt Daniel Bahr (FDP) als Gesund­heitsminister eine gute Figur ab? „Ja“, sagten nur 10,7 % der befragten Basisversorger. Jeder zweite (49,5 %) sieht keinen Unterschied zu seinen Vorgängern im Amt. Ein klares „Nein“ sprach fast jeder dritter Vertragsarzt (31,4 %) aus. Da könnte die Unzufriedenheit der Hausärzte mit der schwarz-gelben Gesetzgebung zur HzV eine Rolle spielen. Auf eine Aussage verzichteten 8,4 % der telefonisch Befragten.

Der CGM GesundheitsMONITOR ist eine gemeinsame Initiative der CompuGroup Medical, der Medical Tribune sowie der Rhein-Zeitung.

Monatlich werden repräsentative Umfragen unter 440 Allgemeinmedizinern, Internisten und Gynäkologen zu aktuellen Fragestellungen im Gesundheitssystem durchgeführt. Grafiken zum Download und kostenlosem Abdruck, Veröffentlichung sowie Informationen zur repräsentativen Umfrage finden Sie unter www.cgm-gesundheitsmonitor.de

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