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Widerworte zu EBM-Reformplänen der KBV

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

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Zum 1. Juli 2013 möchte die KBV den neuen Hausarzt-EBM starten. Angesichts der externen Konzeptkritik wirkt der Zeitplan eng.

Soll wirklich zum 1. Juli 2013 ein neuer EBM gelten, muss die KBV ihre Vorschläge mit den Kassen im Bewertungsausschuss zügig abstimmen. Damit rechtzeitig die Ärzte informiert und die EBM-Änderungen in den Praxisverwaltungssystemen umgesetzt werden können, sind die Beratungen im ersten Quartal mit einem Beschluss zu Ende zu bringen.

Zwar erhielt das Konzept für den Hausarzt-EBM auf der KBV-Vertreterversammlung am 7.12.2012 das „Go“, doch Vertreter der Berufsverbände äußern sich unzufrieden.

Deutscher Hausärzteverband kritisiert Plan für EBM 2013

Der Chef des Deutschen Haus­ärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, moniert in einem Rundschreiben eine fachgruppeninterne Umverteilung: Bei schwerpunktorientierten, hausarztuntypischen Leistungen, z.B. für chronisch Schmerzkranke, Krebspatienten oder Diabetiker, soll es laut KBV-Konzept nur eine „halbe versorgungsspezifische Grundpauschale“ geben. Profitieren soll die Grundversorgung. „Diese Spaltung der Haus­ärzte lehnen wir kategorisch ab!“, so Weigeldt. An „zusätzlichen Zwangsfortbildungen“ für neue Leistungen der Geriatrie und Palliativmedizin hat er ebenso kein Interesse. Auch werde wieder das „Hamsterrad der Einzelleistung“ angeworfen.

Die Vertreterversammlung der KV Hessen begrüßt zwar die Bestrebungen zur Stärkung der ärztlichen Grundversorgung, „lehnt aber eine Umverteilung von Honorar zulasten anderer Fachgruppen ab“.

Die Schmerztherapeuten sind erzürnt, dass ihnen die EBM-Reform einen vierprozentigen Honorarabschlag bescheren könnte.

Diabetologen fordern Enlassung des KBV-Chefs

Die Diabetologen Hessen eG fordert mit einer Öffnet externen Link in neuem FensterUnterschriftenliste den sofortigen Stopp aller Pläne zur Umgestaltung des EBM sowie die Entlassung von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler.

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