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Zentralinstitut kontert Kritik, Ärzte würden vom Impfen abraten

Gesundheitspolitik Autor: Cornelia Kolbeck

Laut Dr. von Stillfried (Zi) impfen fast 52 000 Haus- und Facharztpraxen in Deutschland aktiv. Laut Dr. von Stillfried (Zi) impfen fast 52 000 Haus- und Facharztpraxen in Deutschland aktiv. © iStock/zubada
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Impfmüde Ärzte in Deutschland rieten ihren Patienten von Impfungen ab, kritisiert der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery. Der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried, kontert: „Schwarze Schafe“ müssten fast mit der Lupe gesucht werden.

Raten Ärzte ihren Patienten vom Impfen ab? Zumindest hat es beim „Impfgipfel 2020“, der vom Berliner Tagesspiegel ausgerichtet wurde, u.a. der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Professor Dr. Frank ­Ulrich Montgomery, so dargestellt. Impfskeptische Ärzte würden von wichtigen Impfungen abraten.

Dem widerspricht der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried, vehement. Fast 52 000 Haus- und Facharztpraxen in Deutschland würden aktiv impfen, wie Zi-Daten belegten. „Die überwältigende Mehrheit der Haus­ärztinnen und Haus­ärzte wird dieser Verantwortung gerecht.“ Der Zi-Chef unterlegt das mit Zahlen. Demnach wurden 2019 in fast 35 000 der gut 39 000 Arztpraxen, die zum haus­ärztlichen Versorgungsbereich zählen, mindestens fünf Influenza-Impfdosen verabreicht. Das sind fast 90 % der Hausarztpraxen. Impfen würden zudem über 4500 Frauenarztpraxen (9 % über alle Fachrichtungen), 3900 Kinderarztpraxen (8 %) und fast 2900 internistische Praxen (6 %). „Schwarze Schafe“ müssten insbesondere unter den Hausärzten fast mit der Lupe gesucht werden, betonte Dr. von Stillfried.

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