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Zwischenbericht zur KV-Mitgliederbefragung: Sicherstellung ja, aber mit Auflagen

Gesundheitspolitik Autor: Cornelia Kolbeck

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Die Vertragsärzte und -psychotherapeuten wollen offenbar mehrheitlich weiterhin im KV-System bleiben. Sie tragen die Forderungen der KBV und KVen nach besseren Rahmenbedingungen mit.

KBV-Chef Dr. Andreas Köhler stellte der KBV-Vertreterversammlung in Berlin erste Trends bei der laufenden Mitgliederbefragung zum Sicherstellungsauftrag, die das Meinungsforschungsinstitut infas im Auftrag der KBV bei den rund 150 000 Niedergelassenen durchführt, vor.

Konkret geht es um drei mögliche Strategien zum Sicherstellungsauftrag:
 

  1. Die Ärzteschaft behält den 1955 übernommenen Sicherstellungsauftrag wie er heute ist bei.
     
  2. Die Ärzteschaft behält den Sicherstellungsauftrag, wenn bestimmte Rahmenbedingungen, wie z.B. feste und kostendeckende Preise, erfüllt werden.
     
  3. Jemand anderes soll den Sicherstellungsauftrag übernehmen.

Zwischenauswertung zeigt Zustimmung - mit Vorbehalt

Die vom KBV-Vorstandsvorsitzenden präsentierte Zwischenauswertung zeigt, dass 79 % der Kollegen das System der Selbstverwaltung beibehalten wollen. Aber nur 9 % wollen dies ohne Wenn und Aber. 70 % der Ärzte und Psychotherapeuten sagen, dass sich einiges dafür ändern muss.

So sehen 89 % die Gewährung „klarer und kostendeckender Preise für ärztliche Leistungen“ als Voraussetzung für den Erhalt des gegenwärtigen Systems. Dass die „diagnostische und therapeutische Freiheit allein in der Verantwortung der ärztlichen Selbstverwaltung“ liegt, halten 71 % der Befragten für notwendig. 64 % wollen „eine Mengensteuerung ärztlicher Leistungen nur ohne eine Absenkung der Einzelvergütungen“. Und dafür, dass „Form und Inhalt der ärztlichen Fortbildung in Verantwortung der ärztlichen Selbstverwaltung und nicht der Krankenkassen“ durchgeführt wird, haben sich 61 % ausgesprochen.

„Keine Regresse für einzelne Ärzte bei Verschreibungen von Medikamenten“ sowie dass „ambulante Leistungen so gut wie ausschließlich von zugelassenen Vertragsärzten und Psychotherapeuten außerhalb des stationären Systems“ erbracht werden, fordert jeder zweite Befragte.

KBV: Votum für 2014er Honorarverhandlungen

Dr. Köhler zeigte sich sehr zufrieden mit dem Votum der Ärzte und Psychotherapeuten pro Sicherstellungsauftrag durch die Kassenärzt­lichen Vereinigungen und die KBV: „Das Ergebnis zeigt, dass wir den Auftrag der Zweidrittelmehrheit haben.“ Zudem, so der KBV-Chef, seien die Ergebnisse „ein klares Votum für die Honorarverhandlungen 2014“.

Die Umfrage läuft bis Weihnachten. Bis 5. Dezember waren knapp 50 000 ausgefüllte Fragebögen zurückgeschickt worden. Der Abschlussbericht wird im Januar vorliegen. 

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