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Orthopäden dürfen MRT abrechnen

Abrechnung und ärztliche Vergütung , Privatrechnung , Kassenabrechnung Autor: Isabel Aulehla

Eine Krankenversicherung wollte 38.000 Euro von Orthopäden zurück, die MRT-Untersuchungen abgerechnet hatten. Eine Krankenversicherung wollte 38.000 Euro von Orthopäden zurück, die MRT-Untersuchungen abgerechnet hatten. © digitale-fotografien – stock.adobe.com
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Müssen Orthopäden bestimmte Zusatzausbildungen absolvieren, um MRT-Untersuchungen durchführen zu dürfen? Ein Gericht hat nun im Fall hessischer Mediziner Klarheit geschaffen.

Orthopäden, denen die Zusatzausbildung „MRT fachgebunden“ fehlt, dürften entsprechende Bildgebungsverfahren nicht abrechnen, meinte eine private Krankenversicherung. Sie forderte von den Ärzten einer hessischen Praxis daher 38.300 Euro zurück – diesen Betrag hatte sie Patienten für MRT-Leistungen erstattet. Argument: Die Mediziner hätten die Untersuchung „fachgebietsfremd“ und nicht entsprechend der ärztlichen Heilkunst ausgeführt. Das Landgericht Darmstadt widersprach.

Im Urteil heißt es, laut Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Hessen gehöre zum Tätigkeitsbereich von Orthopäden unter anderem das „Erkennen“ von Verletzungen, Funktionsstörungen, Fehlbildungen, Formveränderungen und Erkrankungen der Stütz- und Bewegungsorgane. Dem allgemeinen logischen Wortverständis nach umfasse dies auch das Anfertigen von MRT-Bildern, da ohne diese kein Erkennen möglich sei. Folglich seien die Untersuchungen fachgebietskonform erfolgt, stellte das Gericht klar. Zudem gebe es vielfältige Möglichkeiten, die praktische Befähigung, ein MRT fach- und sachgerecht durchzuführen, nachzuweisen. Die von den Ärzten vorgelegten Dokumente anerkannter Berufsverbände wie dem Deutschen Orthopäden Verband oder der Akademie Deutscher Orthopäden seien hierfür ausreichend.

Urteil des Landgerichts Darmstadt, Az: 19 O 550/16

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