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Notfall: Weniger Geld für dringende Hausbesuche

Autor: Anke Thomas, Foto: Thinkstock

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Mit den rückwirkenden Änderungen der EBM-Abrechnung im Notfalldienst dürfen dringende Hausbesuche nach der Nr. 01411 dürfen nicht neben den Nrn. 01210 und 01211 abgerechnet werden. Damit erhält ein Arzt deutlich weniger für die Nr. 01411.

Weil das Bundessozialgericht den Bewertungsausschuss dazu verdonnert hat, die EBM-Abrechnung im Notdienst für Krankenhäuser und Niedergelassene zu vereinheitlichen bzw. rückwirkend zum 1. Januar 2008 zu ändern, wurden sämtliche Zusatzpauschalen im Notdienst gestrichen. Gleichzeitig wurde die neue EBM-Nr. 01418 für Besuche im organisierten Notfalldienst eingeführt, für die es 778 Punkte gibt.

Die Ziffer 01411, die mit 469 Punkten bewertet ist, steht Ärzten nur noch für dringende Besuche außerhalb des Notdienstes zur Verfügung. Unverzügliche Besuche von Patienten aus dem Praxisumfeld des Hausarztes kommen jedoch seltener vor, meint Anne von Törne, Praxismanagerin und Abrechnungsexpertin der Berliner AAC GmbH.

Da neben der Nr. 01411 die Notfallpauschalen nach den Nrn. 01210 und 01212 ausgeschlossen sind, ist der "normale" dringende Besuch deshalb weniger wert.

Höher punkten mit der EBM-Nr. 01418

Allerdings gibt Anne von Törne hier zu bedenken, dass zur Nr. 01411 – weil es sich um eigene Patienten handelt – noch weitere Ziffern hinzukommen (Versichertenpauschale nach Nr. 03000 bzw. bei unvorhergesehener Inanspruchnahme Nr. 03030).

Mehr punkten kann ein Arzt mit der EBM-Nr. 01418 im organisierten Notfalldienst.

Die Abrechnung sieht dann so aus: Im organisierten Notfalldienst wird neben der EBM-Ziffer 01418 (778 Punkte) die Nr. 01210 tagsüber mit 360 Punkten oder Nr. 01212 abends und an den Wochenenden mit 550 Punkten abgerechnet. Das ergibt tagsüber 778+360=1138 Punkte bzw. abends und an Wochenenden 778+550=1328 Punkte.

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