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Per SMS an Medikamenten-Einnahme erinnern

e-Health Autor: Dr. Elisabeth Nolde, Foto: thinkstock

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Um Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, HIV oder Asthma zu motivieren regelmäßig und auf Dauer ihre Medikamente einzunehmen, eignen sich offenbar kurze Textmitteilungen via Handy. Dies geht aus einer Analyse eines internationalen Forscherteams hervor.

Bei Patienten mit chronischen Krankheiten hapert es oft daran, die verordnete medikamentöse Langzeittherapie einzuhalten. Untersuchungen zufolge liegt die Adhärenz ein Jahr nach Behandlungsbeginn in Industrieländern bei 50 %.

Elektronische Erinnerung
 mit Witzen kombiniert

Um die Einhaltung zu verbessern, werden seit Jahren verschiedene Kommunikationsstrategien in Studien geprüft. Entsprechende Daten von 16 randomisierten Untersuchungen gingen nun in eine Metaanalyse ein. Rund 2700 durchschnittlich 39 Jahre alte Patienten mit chronischen Leiden, u.a. Diabetes, HIV-Infektion, Epilepsie oder Asthma, nahmen teil.

Form und Frequenz der Textmitteilungen variierten. In fünf Studien versandte man personalisierte Kurznachrichten, z.B. mit persönlicher Anrede und Angaben zum individuellen Medikamentenregime.

Bei acht Untersuchungen setzte man auf eine Doppelstrategie: Vorrangig wurde an die Tabletteneinnahme erinnert, darüber hinaus gab es Gesundheitsinfos, Witze oder auch Bibelverse. Die Teilnehmer von acht der Studien erhielten täglich eine SMS als Erinnerungsstütze, in anderen Untersuchungen erfolgte dies seltener, z.B. wöchentlich.

Beobachtungszeitraum 
muss länger werden

Die statistischen Analysen zeigten, dass SMS-Nachrichten die Einhaltung der verordnete Langzeitmedikation signifikant verbesserten. Konkret auf den Praxisalltag bezogen bedeutete dies eine Zunahme der Adhärenzrate um knapp 18 % (absolut), so die Mediziner. Sie forderten jedoch weitere Untersuchungen, weil der Beobachtungszeitraum von zwölf Wochen recht kurz war und die 
erhobenen Daten meistens auf Selbstauskünften der Teilnehmer beruhten.


Quelle: Jay Thakkar et al., JAMA Intern Med. 2016; doi: 10.1001/jamainternmed.2015.7667

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