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Pharmadialog-Ende birgt Hoffnung auf Neues

Autor: kol; Foto: Fotolia / paladin

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Nach vier Sitzungen in großer Runde innerhalb von anderthalb Jahren endete Mitte April der Pharmadialog. Große Ziele wurden vereinbart. Inwieweit sie sich im Einvernehmen umsetzen lassen, wird sich zeigen.

Zufrieden über "faire Verhandlungen" und "Verabredungen, die ein enormes Potenzial" beinhalteten, zeigte sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Er setzt große Hoffnung darauf, dass sich die vereinbarten Ziele auch ohne gesetzlichen Druck umsetzen lassen.


Auf der Agenda steht eine bessere Information von Ärztinnen und Ärzten über die Ergebnisse der Nutzenbewertung. Das BMG wird unter Hinzuziehung der Dialogpartner ein Konzept für ein Arztinformationssystem entwickeln. Gezielt soll auch über Biosimilars informiert werden, denn alle sehen in diesen ein großes Potenzial für die Arzneimittelversorgung.

Im Einzelfall flexiblere Auswahl von Vergleichstherapien

Darüber hinaus ist angedacht, dass Kassenärztliche Vereinigungen und gesetzliche Krankenkassen einmal im Jahr Arzneimittelvereinbarungen zur regionalen Steuerung der Arzneimittelversorgung mit Biosimilars verhandeln.

Weitere Vereinbarungen betreffen die Vermeidung von Antibiotikaresistenzen und die Entwicklung neuer Antibiotika. U.a. geht es um einen zielgenauen Antibiotikaeinsatz durch Leitlinien. Auch die Zahl der Zulassungen für Kinderarzneimittel ist zu erhöhen.

Um Lieferengpässe zukünftig zu vermeiden, sollen Rabattverträge so ausgestaltet werden, dass den pharmazeutischen Unternehmen eine hinreichend lange Frist zur Umsetzung bleibt (möglichst sechs Monate).

Auch Mehrfachvergaben bei Rabattverträgen wurden vereinbart. Hinsichtlich der Nutzenbewertung wird das Bundesgesundheitsministerium einen Vorschlag für eine Regelung erarbeiten, der im Einzelfall eine flexiblere Auswahl der für die Erstattungsbetragsverhandlung maßgeblichen wirtschaftlichen und zweckmäßigen Vergleichstherapie ermöglicht.

Wer sind die Dialogpartner?

Unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums diskutierten Politiker mit Vertretern der pharmazeutischen Industrie, mit Wissenschaftlern und Gewerkschaftlern darüber, wie die Attraktivität des Forschungs-, Innovations- und Produktionsstandorts Deutschland für die pharmazeutische Industrie verbessert werden kann.



 

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