Anzeige

Sport-Check-up: Erste Kassen erstatten Kosten

Autor: Ulrich Abendroth, Foto: thinkstock

Anzeige

Sportmedizinische Basisuntersuchungen mussten GKV-Versicherte bislang aus eigener Tasche berappen. Einige Kassen erstatten nun zumindest einen Teil der Kosten. Basis dafür sind Verträge mit der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP).

Sportmediziner plädieren seit Langem dafür, dass Personen, die ein regelmäßiges Training aufnehmen wollen, sich vorher von einem Fachmediziner durchchecken lassen sollten. Bei über 35-Jährigen oder bei Personen mit chronischen Erkrankungen bzw. Verdacht dar­auf, gilt die sportärztliche Untersuchung geradezu als „Muss“, um zu vermeiden, dass das eigentlich gesunde Fitnessvergnügen eventuell in einem kardiologischen oder orthopädischen Fiasko endet.

Check vor Trainingsbeginn oder zur Optimierung

GKV-Kassen propagieren zwar seit Langem körperliche Aktivität als hochwirksames Allround-Präventivum. Doch eine qualifizierte sportmedizinische Einstiegsuntersuchung zu begleichen, überließen sie ihren Beitragszahlern. Nun tut sich etwas in dieser Hinsicht, sagte DGSP-Präsident Professor Dr. Klaus-Michael 
Braumann von der Abteilung Sport- und Bewegungsmedizin der Universität Hamburg auf einer Pressekonferenz aus Anlass des 44. Deutschen Sportärztekongresses.


„Durch zähe Verhandlungen und immer wiederkehrendes Einfordern“ sei erreicht worden, dass erste gesetzliche Krankenkassen jetzt zumindest sportmedizinische Untersuchungen vor der Aufnahme eines Trainings oder zur Trainingsoptimierung übernehmen.

Bewegung gehört heute häufig zum Therapiekonzept

Für Prof. Braumann ist das folgerichtig, kann dies jedoch nur ein Anfang sein. Da Bewegung bei vielen Krankheiten heute als fester Bestandteil des Therapiekonzeptes gilt, „müssten nach der Gesetzeslage auch die entsprechenden Maßnahmen von den gesetzlichen Kostenträgern übernommen werden“.


So weit ist es noch nicht, aber die BKK RWE und die BKK vor Ort erstatten ihren Mitgliedern jetzt bis zu 140 Euro für eine sportärztliche Untersuchung, die BKK Mobil Oil bezuschusst diesen Check-up mit bis zu 130 Euro. Bei der Techniker Krankenkasse kommt es auf das Bundesland an, da sie die Verträge nicht direkt mit der DGSP, sondern regional mit einigen DGSP-Landesverbänden geschlossen hat.


Voraussetzung ist aber in jedem Fall, dass der jeweilige Arzt auf der „Liste der DGSP-empfohlenen Untersucher“ geführt wird. In einem Antragsformular für Sportmediziner zur Aufnahme in die Liste, sind die dafür nötigen Voraussetzungen, etwa bei der Praxisausstattung, erläutert.

Sport-Check-up als IGeL

Erstattet eine Kasse den Sport-Check-up nicht, ist er eine reine Selbstzahlerleistung (IGeL). Wie der Arzt diese nach GOÄ abrechnen kann und welche Bestandteile zu einem Basis- oder einem erweiterten Check dazugehören, erklärt die DGSP: http://www.dgsp.de/_downloads/allgemein/Liste%20Spomed%20IGeL-Kurzform-FINAL.pdf


Quelle: Pressekonferenz – Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), Frankfurt, 2013

 

Anzeige