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Vorbild Sachsen: Vermittlung von Facharztterminen klappt

Autor: Cornelia Kolbeck, Foto: Fotolia

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Die KV Sachsen macht mit ihrer Hotline vor, wie die Vermittlung von Facharztterminen an Patienten, deren eigene Terminbemühungen erfolglos bleiben, vonstattengehen kann.

Beim "Servicetelefon Terminvermittlung" meldeten sich im ersten Jahr rund 5200 Patienten. Davon standen rund 3100 Mal allgemeine Anfragen im Mittelpunkt des Gesprächs. Ein Vermittlungsanliegen hatten 2123 Personen. 1838 Termine konnten erfolgreich vermittelt werden, 18 Personen lehnten den angebotenen Termin ab, 66 zogen die Anfrage zurück, zwei Anfragen waren zur Bilanz Ende Oktober noch in Bearbeitung. Am meisten nachgefragt wurden Termine bei Neurologen, Psychotherapeuten, Augenärzten und Psychiatern. Rund 65 % der Anfragen bezogen sich auf diese Gebiete.

Ins Krankenhaus musste niemand geschickt werden

KV-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Heckemann ist zufrieden: "Es ist mit dem sächsischen Modell gelungen, den gesetzgeberischen Auftrag in einer Form umzusetzen, die gut beherrschbar ist, und die genau dort Patienten unterstützt, wo die Hilfe aus medizinischer Sicht am nötigs­ten ist."

Deutlich sei zudem geworden, dass die Problematik, einen angemessen zeitnahen Facharzttermin zu erhalten, zwar existiert, aber längst nicht so groß ist, wie oft in der Öffentlichkeit dargestellt. Er ist auch erleichtert, dass in keinem einzigen Fall ein Patient an eine Klinik verwiesen werden musste, weil kein Facharzttermin von der KV vermittelt werden konnte.

Um den Terminservice gewährleisten zu können, sind Ärzte – in der Regel die Hausärzte – seit letztem Jahr verpflichtet, die Dringlichkeit der Weiterbehandlung auf dem Überweisungsträger nach dem A-B-C-Modell zu kennzeichnen. "A" bedeutet sofort zum Facharzt, "B" binnen vier Wochen, "C" ist nicht so dringlich. Die Terminvermittlung bezieht sich nur auf "B"-Fälle.

Förderung für die Aufnahme neuer Patienten ist unverzichtbar

Hinzu kommt, dass die KV im vergangenen Jahr ein "Förderungsmodell Neupatienten" ins Leben gerufen hat. Von diesem profitieren alle Ärzte, die neue Patienten aufnehmen, d.h. Patienten, die in den letzten drei Vorquartalen nicht von einem Arzt derselben Fachgruppe in derselben Praxis behandelt wurden. Dafür gibt es einen Zuschlag von bis zu 50 % des RLV-Fallwertes.

Gefördert werden können Mediziner aus 13 Facharztgruppen sowie schmerztherapeutische Zentren. Für Dr. Heckemann ist die Förderung eine unverzichtbare Unterstützungsmaßnahme zum Servicetelefon: "Ohne sie geht es nicht."

Sechs Millionen Euro stehen für Terminservice und Neupatientenmodell zur Verfügung. Vier Fünftel stammen aus dem Gesamtvergütungsanteil der Fachärzte, ein Fünftel von den Krankenkassen im Freistaat, mit denen die Vermittlungsstrategie ausgehandelt wurde.


Quelle: Medical-Tribune-Bericht

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