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Wie geriatrische Betreuung in die Praxis organisatorisch einbauen?

Autor: Dr. Heinz Jarmatz, Foto: Thinkstock

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Leser fragen, MT-Experten antworten: Gibt es Tipps, wie die geriatrische Betreuung in den ohnehin überfüllen Terminkalender eingebettet werden kann?

Dipl.-Med. H. R., Fachärztin für Allgemeinmedizin aus A: 

Gerne möchte ich die geriatrische Betreuung in meine Praxis integrieren. Gibt es Tipps, wie ich das am besten bewerkstellige? Mein Praxisalltag ist dabei bereits vollkommen überladen und in unserer Gegend herrscht Hausärztemangel.

Dr. Heinz Jarmatz,

Facharzt für Allgemeinmedizin,

Deutscher Hausärzteverband, Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen, Hannover:

Viele Ärzte haben sich schon vor Einführung der neuen geriatrischen EBM-Ziffern gescheut, das Basisassessment anzubieten, weil es ihnen zu zeitaufwendig erschien.

Zum Start bietet sich an, das geriatrische Basisassessment in einer Art Praxisveranstaltung dem Team näherzubringen und die Leistungen vorzustellen.

Anschließend ist zu klären, welche Leistungen an welche Mitarbeiterin delegiert werden können bzw. wer im Ablauf was erledigen kann.

Oft bietet es sich an, die Aufgaben an eine Hauptverantwortliche zu übertragen, die dann Teilaufgaben an andere Kolleginnen delegiert. Dabei können z.B. die Tests komplett an das Praxisteam delegiert werden.

 Teilaufgaben an 
MFAs delegieren

Eine weitere Teilaufgabe wäre z.B. auch, die Patientenkartei auf mögliche Kandidaten, die für die geriatrische Betreuung (ab vollendetem 70. Lebensjahr etc.) infrage kommen, zu durchforsten und diese dann – auch nach Rücksprache mit dem Chef – einzubestellen.

Hier sollte übrigens auch an die Heimpatienten, die von der Praxis eventuell ebenfalls betreut werden, gedacht werden.

Damit die Integration der Leistungen in den Praxisalltag möglichst reibungslos verläuft bzw. sich auch das Team an die neuen Leistungen gewöhnen kann, bietet es sich an, sich zunächst auf die obligatorischen Leistungen der geriatrischen Betreuung zu konzentrieren bzw. zu beschränken.

Später können dann nach Bedarf auch fakultative Leis­tungsinhalte hinzukommen. 

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