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Blutentnahme: Diese Fehler sollten MFAs möglichst vermeiden

Praxismanagement , Patientenmanagement Autor: Anke Thomas, foto: thinkstock

Hunderte Anfragen tätigt manches Labor täglich, um Fehler aufzuklären. Hunderte Anfragen tätigt manches Labor täglich, um Fehler aufzuklären. © Pixabay
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Weil bei der Vorbereitung des Patienten zur Blutentnahme vermutlich ein Fehler unterlaufen ist, Formulare falsch ausgefüllt oder Blutröhrchen zu wenig befüllt wurden, kommt es zwangsläufig zu Telefonaten zwischen Labor und Praxis. Dabei handelt es sich häufig um die gleichen Fehler, die einfach vermieden werden könnten.

Wenn auf den Blutröhrchen das Geburtsdatum fehlt oder die Röhrchen verwechselt werden, ist solch ein Fehler höchstens mit merkwürdigen Ergebnissen zu identifizieren. Deshalb ist es empfehlenswert gerade auch an hektischen Praxistagen, an denen viele Patienten zur Blutabnahme Schlange stehen, bei der Beschriftung und Zuordnung besonders konzentriert zu arbeiten.

Da Blutwerte über den Tag Schwankungen unterworfen sind, sollten Blutabnahmen in Praxen am besten immer zwischen 7 und 9 Uhr durchgeführt werden. Auch sollten Patienten mindestens fünf Minuten vorher sitzend oder liegend ruhen, rät Referentin Renate Kohlhaas, Labor Dr. von Froreich – Bioscientia, im Workshop „Neues und Bewährtes aus dem Labor für die hausärztliche Praxis“ beim 31. Seminarkongress Norddeutscher Hausärzte. Das aber lässt sich bei der Menge an Patienten nicht immer bewerkstelligen, berichten MFAs.

Um u.a. falsch zu hohe CK-, GOT- oder LDH-Werte zu vermeiden, ist es besser, das Blut vor der Einnahme von Medikamenten oder i.v. Injektionen (z.B. Impfungen) abzunehmen. Erschöpfende körperliche Arbeiten in den letzten drei Tagen vor der Blutuntersuchung können im Übrigen ebenfalls zu einem Anstieg oben genannter Werte führen, macht Kohlhaas aufmerksam. 

Hämolytische Proben sind häufig die Ursache von zu langem oder starkem Stauen der Vene. Dabei sollte nicht länger als 30 Sekunden gestaut werden. Die Staubinde sollte dabei etwa eine Handbreit oberhalb der Entnahmestelle angelegt werden. Ein Öffnen und Schließen der Faust kann ebenfalls zu verfälschten Daten führen.

Proben nicht schütteln, sondern sanft mehrmalig kippen

Die Kanüle sollte in einem Einstichwinkel kleiner als 30 ° eingeführt werden. Viele unterliegen dem Irrglauben, die Kanüle knicken zu müssen, was auch zu falschen Werten führen kann, sagt Kohlhaas. Ein noch häufigerer Fehler als das zu starke Stauen ist, dass die Gerinnungsröhrchen nicht vollständig mit Blut gefüllt werden, berichtet Renate Kohlhaas.

Selbstverständlich darf Blut nicht einfach von einem zum anderen Röhrchen umgefüllt werden, damit es von der Menge her passt. Mitunter, so Kohlhaas, haben wir dann Patienten mit ganz komischen Werten und erst auf Nachfragen kommen solche falschen Vorgehensweisen ans Tageslicht.

Die Röhrchen dürfen nach dem Befüllen nicht stark geschüttelt werden, sondern die Inhaltsstoffe und das Blut werden durch sanftes, mehrmaliges Kippen gemischt.

Wenn alle MFAs obige Empfehlungen beherzigen würden, ließen sich schon sehr viele Fehler vermeiden. Davon profitieren Labor, Arztpraxis und im Endeffekt auch der Patient.

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