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Compliance mit der Finanzspritze verbessern?

Autor: Dr. Dorothea Ranft, Foto: thinkstock

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Die schlechte Adhärenz bei der Neuroleptika-Medikation lässt sich möglicherweise mit einer Finanzspritze verbessern. Britische Kollegen hatten damit Erfolg.

Bisher scheitert eine Behandlung mit Depot-Neuroleptika oft daran, dass sich die Patienten die Spritzen nicht pünktlich geben lassen. Das Team um Professor Dr. Stefan Priebe, Queen Mary University in London, startete deshalb ein ungewöhnliches Experiment. Ein Teil seiner 141 Studienteilnehmer sollte für jede Spritze 17 Euro erhalten.

Compliance und Lebensqualität stiegen an

Während der zwölf Testmonate stieg die durchschnittliche Adhärenz mit finanziellem Anreiz von vorher 69 % auf 85 %, während sich die Kontrollgruppe gerade mal von 67 auf 71 % verbesserte. Ein gutes Viertel der bezuschussten Teilnehmer schaffte es, sich mindestens 95 % der Injektionen auch verabreichen zu lassen – ohne „Trinkgeld“ gelang dies nur 5 %.


Eine klinische Verbesserung ließ sich in der Studie zwar nicht sichern, aber die finanziell verlockten Patienten berichteten über eine subjektiv bessere Lebens­qualität.

Stefan Priebe et al., BMJ 2013; online first

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