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Hausarzt nutzt Youtube-Kanal als direkten Draht zum Patienten

Praxismanagement , Praxisführung Autor: Anouschka Wasner

Dr. med. Matthias Frank in seinem Element. Dr. med. Matthias Frank in seinem Element. © Screenshot Youtube
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Auf seinem Youtube-Videokanal informiert der Hausarzt Dr. Matthias Frank Patienten zu Themen aus Schulmedizin und Naturheilkunde. Der Aufwand ist nennenswert. Und der Ertrag?

Ein Video-Tutorial, das zeigt, wie man seine Krawatte bindet, war der Anstoß für Dr. Frank, um das Projekt „naturmedizin2go“ ins Leben zu rufen. Zu diesem Zeitpunkt war er dank der töchterlichen Begeisterung für die Teenie-Videos 
„BibisBeautyPalace“ nämlich bereits dahintergekommen, wie sehr sich junge Leute unter den Millionen von Videos auf Youtube zu Hause fühlen.

naturMedizin2go - der Youtube-Kanal von Dr. Frank

Das wird mein neuer Draht zu meinen Patienten, sagte er und begann, einmal in der Woche ein Video zu drehen und es auf seinen Youtube-Kanal naturmedizin2go zu stellen. Sein Ziel: Patienten zu den Themen zu informieren, zu denen es immer wieder Fragen gibt: Reizdarmsyndrom, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Heuschnupfen. Jeder soll die medizinischen Videos verstehen und erkennen können, wie viel er selbst für seine Gesundheit tun kann. Dabei sollen sich Schulmedizin und Naturheilkunde ergänzen, wie in der Sprechstunde von Dr. Frank.

In einem halben Jahr schon über 20 Videos produziert

Und so sind in einem knappen halben Jahr beachtliche 21 Videos entstanden. Inklusive Schreiben, Filmen und Schneiden benötigt er acht bis zehn Stunden für ein Video. Damit fällt der Zeitaufwand stärker in die subjektive Bilanz als die finanzielle Investition: Kamera, Leuchten und Schnittprogramm haben ihn rund 1000 Euro gekostet. „Die Einrichtung des Aufnahmeortes ist das Aufwendigste. Deswegen mache ich meistens mehrere Videos in einem“, so Dr. Frank. „Am Anfang habe ich jedes Video mehrmals gedreht, heute reichen zwei bis drei Aufnahmen.“ Die Patienten wissen seinen Einsatz zu schätzen. Laut Youtube-Statistik ist die Mehrheit der Fans des Kanals 30 bis 50 Jahre alt. Angesprochen darauf wird Dr. Frank vor allem von Jüngeren. „Manche sind verwundert, viele finden es gut. Mit den Videos können sie sich vorbereiten und Dinge nachschauen – man vergisst ja vieles, was in der Sprechstunde Thema war.“ Der Kollege geht davon aus, dass er auf diesem Weg schon neue Patienten erreicht hat. „Ich glaube, über die Videos lernt man mich als Naturheilkundler kennen.“ In diesem Sinne sind die Videos für ihn ein Marketinginstrument – nicht um in die Masse zu gehen, sondern um die Versorgung besser zu machen.
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